19. März 2007

"Wir wollen nicht wie Coldplay klingen!"

Interview geführt von

Die Kaiser Chiefs zählen zu den erfolgreichsten britischen Bands der letzten Jahre. Ihr Debüt "Employment" startete 2005 höchst erfolgreich durch, brachte dem Fünfer aus Leeds fast drei Millionen verkaufte Exemplare und zahlreiche Auszeichnungen ein. Seit dem 23. Februar steht der Nachfolger "Yours Truly, Angry Mob" in den Plattenläden und sorgte bereits für mächtig Wirbel in den Charts.Trotz des großen Erfolgs von "Employment" ließen sich die Kaiser Chiefs nicht unter Druck setzten. An den "Angstmacher" zweites Album gingen sie dementsprechend auch recht entspannt ran und komponierten die Songs abermals im heimischen Leeds. In gewohnter Umgebung und mit gleichem Produzenten ging es 2006 frisch ans Werk - seit knapp vier Wochen steht nun der Debüt-Nachfolger im Plattenladen-Regal. In bekannt großmäuliger Art erklärten die Briten einst, es sei ihr Ziel, als "Indie-Band die Weltherrschaft zu übernehmen".

Sänger Ricky Wilson soll andererseits auch einmal verkündet haben, dass er und seine Jungs insgesamt zwei Alben veröffentlichen, danach sei Schluss - dann war es das jetzt also mit den Kaiser Chiefs?

Im Interview sprach ich mit Keyboarder Peanut über die neuen Songs, den Umgang mit Erfolgsdruck, Zukunftspläne und die Musikszene in Leeds.

Euer erstes Album "Employment" war sehr, sehr erfolgreich. Fast drei Millionen Exemplare wurden verkauft, ihr habt neben vielen anderen Auszeichnungen den NME-Award für das "Album des Jahres" gewonnen, und auch in Amerika verschaffte euch das Debüt einen großen Durchbruch. Das dürfte schwierig zu toppen sein oder?

Peanut: Ja, wie toppt man das? Wir sind bereit, weiterzumachen, weißt du. Wir haben nicht gedacht 'Wir sind die Kaiser Chiefs und wir machen ein erfolgreiches Album, und das war es dann'. Das neue Album läuft sehr gut, und wir wollen einfach weitermachen und es noch erfolgreicher werden lassen.

Die Erwartungen an das zweite Album waren doch sicher trotzdem sehr hoch. Wie seid ihr mit dem Druck umgegangen, ein mindestens ebenso gutes Album abliefern zu müssen, wie das vorherige? Habt ihr euch selbst stark unter Druck gesetzt?

Peanut: Nein, ich denke nicht, dass wir das getan haben. Wir stehen immer unter einem gewissen Druck, es war nicht speziell das zweite Album, das uns unter Druck gesetzt hat. Wir haben immer versucht, gute Songs zu schreiben und gute Aufnahmen zu produzieren. Deshalb sind wir voller Zuversicht, was die neue Platte angeht.

Ihr lasst euch also von solchen Musikweisheiten, wie 'Das zweite Album sei das Schwerste' nicht beirren?

Peanut: Nein. Ich glaube nicht, dass das wahr ist. Wir machen uns nichts aus solchen Weisheiten. Ich denke, dass jeder außerhalb der Band denkt, es sei schwierig, das zweite Album zu produzieren, aber wenn du selbst in einer Band bist und von dem, was du machst überzeugt bist, dann wird das zweite Album einfach gut.

Ihr habt auch eine Menge anderer Preise gewonnen - drei Brit Awards zum Beispiel als "Beste britische Gruppe", "Bester britischer Rock Akt" und "Bester britischer Live-Akt". Wie hat euch das beeinflusst?

Peanut: Ich denke, dass es einfach schön ist, diese Anerkennung zu bekommen, dass du deine Sache gut und richtig machst und die Leute deine Musik mögen. Es ist schön, wenn Leute einem eine Auszeichnung geben, um zu sagen: 'Gut gemacht! Ihr habt ein gutes Album abgeliefert'. Andererseits ist es auch wiederum gar nicht so wichtig. Ob wir nun einen Brit Award gewonnen haben oder nicht, wir machen trotzdem so weiter wie bisher, und wir machen es auf dieselbe Art und Weise. Trotzdem ist es natürlich schön, dafür anerkannt zu werden, gute Musik zu produzieren.

Ich frage das, weil ich denke, dass solche Auszeichnungen doch auch gesteigerten Druck mit sich bringen - man doch sicher auch unter Erfolgsdruck steht. Wie geht ihr damit um?

Peanut: Ich bin der Meinung, dass viele Bands heutzutage nur eine gute Platte abliefern bzw. eine gute Single. Und dann ist das Debüt fantastisch und das zweite Album ist furchtbar. Aber trotzdem weiß ich, wir sind eine großartige Band und wir schreiben großartige Songs - Druck kam da nicht auf.

Ihr lebt also auch trotz des Erfolgs immer noch ein relativ normales Leben?

Peanut: Ja, auf jeden Fall.

"'Yours Truly, Angry Mob' ist keine neue Version von 'Employment'"

Was für eigene Erwartungen habt ihr an das neue Album?

Peanut: Nun, das neue Album bietet einen guten Vergleich zu "Employment". Es zeigt, dass wir uns weiter entwickelt und viel dazu gelernt haben - was das Songwriting angeht oder das Live-Spielen. Unsere Erwartung war also, an den Erfolg von "Employment" anzuknüpfen - nicht noch einmal von vorne beginnen bzw. zum Ausgangspunkt zurückkehren zu müssen. Wir können da weitermachen, wo wir aufgehört haben - hoffentlich erreichen wir noch mehr Menschen auf der Welt mit unserer Musik. Im Vereinigten Königreich und auch in einigen anderen Ländern war unser erstes Album sehr erfolgreich. Aber jetzt sind wir auch in Holland Nummer eins und in den Top-Sechs in Deutschland. Es ist Zeit, zum nächsten Level zu gelangen, und ich denke, dass wir das mit dem zweiten Album erreichen werden. Das sind unsere Erwartungen.

Hattet ihr bestimmte Vorstellungen, wie das zweite Album klingen soll?

Peanut: Wir hatten keine speziellen Konzepte, in der Art 'Das neue Album soll so oder so klingen'. Aber nachdem wir so lange mit "Employment" getourt sind - wir haben damit 2004 begonnen und sind bis Ende 2006 mit den Debüt-Songs auf Tour gewesen - bestand auch ein stärkerer Zusammenhalt in der Band. Als es dann ans Aufnehmen ging, waren wir ein eingespielteres Team. Wir spielten besser und wir klangen auch selbstsicherer. Als wir ins Studio gingen, wollten wir diesen Sound einfangen - wir wollten diesen natürlichen Bühnen-Sound aufnehmen. Das Album sollte zeigen, dass wir als Band gereift und gewachsen sind.

"Yours Truly, Angry Mob" ist, wie auch das Debüt, in eurer Heimatstadt Leeds entstanden ...

Peanut: Genau genommen haben wir die Songs in Leeds geschrieben. Wir haben dort geprobt, geschrieben, die Songs arrangiert. Aufgenommen wurden sie dann in der Nähe von Reading.

Warum wieder Leeds?

Peanut: Wir sind in denselben Proberaum zurückgekehrt, in dem bereits "Employment" entstand, also in die exakt selbe Umgebung. Das hält dich einfach auf dem Boden der Tatsachen. Es stoppt den Ruhm, der in deinem Kopf rumschwirrt. Und deswegen sind wir dorthin zurückgegangen. Gemeinsam mit Stephen Street nahmen wir die Songs dann in Reading auf.

Ihr habt also auch mit demselben Produzenten zusammengearbeitet. Gleicher Proberaum, gleicher Produzent - seid ihr abergläubig, was das angeht?

Peanut: Ja, vielleicht. Wir sind in unseren alten Proberaum zurückgekehrt, denn jeder Song, den wir je geschrieben haben, ist in diesem Raum entstanden. Und deshalb dachten wir uns: 'Warum etwas ändern, was gut funktioniert'. Wir hätten natürlich auch in schönere Proberäume gehen können, aber wir dachten, dass das für unsere Arbeit nicht gut wäre.

Was hat sich im Vergleich zum Debüt geändert?

Peanut: Der Unterschied zum Vorgänger ist, dass wir unser Songwriting verbessert haben. Das zeigt die neue LP auch. Songs wie "Love's Not A Competition" oder "Try Your Best" hättest du auf "Employment" nicht gefunden. "Yours Truly, Angry Mob" ist keine neue Version von "Employment" geworden, es ist ein neues Album. Es handelt es sich um eine neue Kollektion von Songs, die sich alle anhören, als wären sie zur selben Zeit aufgenommen, was sehr wichtig ist. Wenn man das Album von vorn bis hinten anhört, dann klingt es wie ein zusammenhängendes, einzelnes Stück Arbeit - es gibt keine B-Seiten-Tracks, keine Mischung aus alten und neuen Stücken. Das sind einfach die Kaiser Chiefs und zwar jetzt!

Beim ersten Hören des neuen Albums dachte ich, die Songs klingen poppiger als zuvor. Doch dann habe ich es mehrmals angehört und auch mit dem Debüt verglichen und bin zu dem Schluss gelangt, dass es nicht wirklich poppiger klingt. Ich denke, es ist vielmehr melodischer als der Vorgänger und auch homogener. Würdest du dem zustimmen?

Peanut: Ja, und hoffentlich entdeckst du mehr und mehr Facetten, je öfter du die LP hörst. Ich denke, die Songs haben sehr viel Tiefe. Andere Leute haben das ähnlich kommentiert. Als sie die Songs zum ersten Mal hörten, sagten sie: 'Das klingt anders als "Employment"'. Und dann hörten sie sie noch mal und stellten fest: 'Die klingen immer noch wie die Kaiser Chiefs'.

Wir haben ein gutes, zweites Album gemacht und sind fortgeschritten. Wir haben uns so weiterentwickelt, wie es unsere Fans gehofft haben. Und ich glaube, die meisten Bands machen das gar nicht mehr. Die meisten Bands stellen sich nicht mehr der Herausforderung, eine gute, zweite Platte zu machen, um an dieser Herausforderung zu wachsen und voranzukommen. Aber wir haben uns dem gestellt. Und deswegen sind manche Leute auch ein wenig geschockt, weil die Platte wirklich gut geworden ist. Manche denken: 'Ja, am Ende haben die eine gute Single und der Rest ist Müll'. Aber das ist nicht richtig. Wir haben es gemacht und wir haben es gut gemacht. Und das ist auch der Unterschied zu anderen Bands, die einfach schlechte zweite Alben produzieren.

Ging es euch darum einen roten Faden zu generieren? War es euer Ziel, die einzelnen Stücke mehr aufeinander abzustimmen?

Peanut: Ja, genau. Das zeigt auch der Albumtitel "Yours Truly, Angry Mob" - das klingt nach einem Brief. Wenn du nur einzelne Abschnitte eines Briefes liest, dann verstehst du nicht wirklich, worüber derjenige schreibt bzw. was sein Standpunkt ist. Und genauso verhält es sich auch mit dem Album. Wenn du nur ein oder zwei Songs hörst, dann verstehst du die Idee des Albums nicht. Du musst dir das Ganze als ein Stück Arbeit anhören, und dann steht es als Album für sich allein. Seit 15 oder 20 Jahren haben Bands keine Alben mehr, sondern bloß noch Singles gemacht. Wir zeigen, dass es an der Zeit ist, wieder zu den Jahren zurückzukehren, in denen Bands wirklich gute Musik und gute Platten produzierten. Platten, bei denen du gedacht hast, die sind Wahnsinn - etwa bei Alben der Beatles, der Kinks oder Stones. Und wir wollen dasselbe erreichen - man sollte ein paar Alben der Kaiser Chiefs haben. Ich finde du kannst die Karriere, die Entwicklung anhand der Alben hören, etwa bei "The Wall". Und das ist viel wichtiger, als einzelne, gute Singles zu produzieren.

Das ist sehr interessant, vor allem, weil Sänger Ricky einmal gesagt haben soll, die Kaiser Chiefs würden insgesamt nur zwei Alben veröffentlichen, danach sei Schluss.

Peanut: (lacht) Ja, ja, das war ein Scherz, vor ein paar Jahren. Es wird noch einige Kaiser Chiefs-Alben geben, keine Sorge!

Du hast den Albumtitel bereits erwähnt. Welche Bedeutung steckt hinter "Yours Truly, Angry Mob"?

Peanut: "Yours Truly, Angry Mob" war ursprünglich der Titel des zweiten Tracks, der nun "The Angry Mob" heißt. Er war als Songtitel aber zu lang. Als Albumtitel klingt er dagegen sehr interessant. Auf der einen Seite hast du diese höfliche Anrede "Yours Truly" und auf der anderen Seite den "Angry Mob". Normalerweise würde man diese Begriffe nicht zusammen gebrauchen. Wir haben nicht speziell nach einem Titel gesucht, die Idee dazu kam einfach auf. Wir dachten, das klingt als Albumtitel wirklich gut so.

Ich mag den Titel, weil er zusammenfasst, dass die Songs wie eine Art Sammlung von Abschnitten in einem Brief funktionieren. Wir sind nicht der Angry Mob, aber es ist ein Titel, der die Leute neugierig macht - er kann etwas bedeuten oder auch nicht. "Yours Truly, Angry Mob" fasziniert einfach. Die Leute sind neugierig und fragen, was das bedeutet und deswegen mögen wir den Titel. Es gab da kein spezielles Motiv, aber wir sind natürlich froh, dass sich die Leute dafür interessieren.

Und worum geht es in "The Angry Mob"? Der Song ist ja sehr energiegeladen, sehr drängend und aufbäumend.

Peanut: Er handelt von den Medien und der Sensationshascherei der Medien. Wie sie jeden Tag neue aufregende Schlagzeilen produzieren über die Vogelgrippe oder über verunglückte Öltransporter. Speziell im Vereinigten Königreich versetzen die Medien das Volk in Panik. Montag sorgt man sich wegen der Vogelgrippe, am Dienstag wegen des auslaufenden Öls und am Mittwoch sorgt man sich wegen der Kinder, die bewaffnet umherlaufen. Und es ist, als würden die Medien jeden Tag vergessen, was 24 Stunden zuvor passierte. Die Leute werden ständig in Angst versetzt, und das, obwohl die Medien eine gewisse Verantwortung gegenüber den Menschen haben und nicht laufend Panik auslösen sollten. Und trotzdem machen sie das, weil sie denken, dass es ihr Job sei, so Zeitungen zu verkaufen - aber so müsste es nicht sein.

Also rebelliert ihr gegen die Medien und den Presse-Zirkus?

Peanut: Ja, genau. Man sollte sich nicht ständig sorgen müssen, und die Medien sollten nicht fortwährend Panikmache betreiben.

Manche Leute sagen ja, einige eurer Songs klingen wie Madness, andere verweisen auf die Parallelen zu Blur. Was haltet ihr von solchen Vergleichen?

Peanut: Die Vergleiche machen mir nichts aus. Ich mag es, wenn die Leute sagen, dass sich der eine Song nach Madness anhört, ein anderer nach Blur oder einer ein bisschen nach Pink Floyd. Das ist wirklich cool. Wenn sie sagen würden, dass wir komplett nach Blur klingen, dass das ganze Album nach Blur klingt, dann wäre das wirklich unzureichend, weil es bedeuten würde, dass wir einfach nur Blur kopieren. Das machen wir natürlich nicht. Es ist ein Kompliment, wenn Leute all unsere Einflüsse heraushören, wenn sie sagen: 'Ich höre The Jam', oder 'Ich höre XTC darin'. Aber niemand sollte sagen, wir klängen exakt wie eine bestimmte Band.

Ich habe gelesen, dass der Song "Love's Not A Competition (But I'm Winning)" zunächst sehr nach Coldplay klang und dann mehrfach überarbeitet wurde, weil ihr nicht wie Coldplay klingen wolltet. Stimmt das?

Penut: Ja, ja. Das ist richtig. Das ist auch der Grund, warum er letztendlich akustischer geworden ist. Der Song hörte sich anfangs sehr nach Coldplay an. Er war nicht perfekt, weil er so sehr an den Coldplay-Stil erinnerte. Aber zum Glück sind wir davon weggekommen, und das ist gut so.

Manche Leute kritisieren, dass ihr euren Sound nicht genug verändert habt, dass eure Songs zu ähnlich sind im Vergleich zum Vorgänger. Was hältst du davon?

Peanut: Ich kümmere mich nicht darum. Die einzigen Rezensionen, an die sich die Menschen erinnern, sind die schlechten. Aber es gibt Hunderte Rezensionen da draußen und so viele Leute, die gesagt haben, das Album sei fantastisch - Leute auf unseren Gigs zum Beispiel. Wenn dann einer sagt: 'Die haben sich nicht genug weiterentwickelt' ... Man kann nun mal nicht jeden zufrieden stellen. Wir wissen, dass unser Album gut ist, unsere Fans wissen das, und wir sind bereit, damit noch mehr Erfolg außerhalb des Vereinigten Königreiches zu erreichen als mit "Employment". Es funktioniert und es ist besser. Also vergiss den Typen einfach!

Was ist dein Lieblingssong auf dem Album?

Peanut: Das ist "The Angry Mob". Schon als wir ihn aufgenommen haben, war er das.

Das ist auch mein Lieblingssong.

Peanut: Er zeigt, wo wir uns hinbewegt haben, und auch, wo wir noch hingelangen werden.

Ich mag den Song, wegen des energiegeladenen, drängenden Endes und diesem, ja, Mob-Gesang.

Peanut: Er wird gegen Ende immer besser und besser und auch aufregender.

Schreibt ihr die Songs eigentlich für die Bühne oder für's Album?

Peanut: Wir schreiben Songs, und wir mögen es, sie zu spielen. Wenn wir keinen Spaß daran haben, einen Song zu spielen, dann schafft er es auch nicht ins Studio. Unsere Songs entstehen ja im Proberaum. Und die Musik, die wir spielen, hört sich auf der Bühne einfach gut an. Wir schreiben nicht aus einem bestimmten Grund. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir gute Songwriter sind und wissen, was funktioniert. Und deswegen verbringen wir auch viel Zeit im Proberaum, bevor wir dann ins Aufnahmestudio gehen.

Die lokale Musikszene in Leeds

Ich habe noch eine Frage was eure Heimatstadt Leeds angeht. Kannst du dir erklären, warum so viele Bands aus Leeds kommen, speziell junge Gitarren-Bands?

Peanut: Ich weiß nicht. Vielleicht wegen uns, wegen den Kaiser Chiefs. Ähnlich wie in der Manchester-Szene in den frühen neunziger Jahren ... Da gab es ein paar Bands, die Stone Roses, die Happy Mondays und die Charlatans, und dann richtete sich die Aufmerksamkeit auf diese Stadt und sie bekam mehr Beachtung. 2005 wurden wir bekannt und dann begannen die Labels nach weiteren guten Bands in Leeds zu suchen. Ich finde das gut. Ich finde es auch gut, dass mehr und mehr Jugendliche damit anfangen Gitarre, Schlagzeug oder Bass zu lernen. Das ist großartig und da bin ich auch stolz drauf.

Und dann gibt es ja auch noch Sheffield in der Nähe, diese gesamte Nordengland-Musikszene.

Peanut: Ja genau, und Newcastle und Middlesborough. Die Annahme, dass Bands nur aus London kommen, hat sich gewandelt. Und jetzt realisieren die Leute, dass es die Gruppen außerhalb Londons sind, die eine Beziehung zum gewöhnlichen Leben haben und zum Songwriting über diese Alltäglichkeiten des Lebens. Das ist auch der Grund, warum die Leute es mögen Musik aus dem Norden zu hören.

Arbeitet ihr auch mit anderen Bands aus Leeds zusammen?

Peanut: Nicht wirklich. Wir halten an dem fest, was wir machen. Wenn wir Bands aus Leeds gut finden, dann nehmen wir sie als Vorband mit auf Tour. Im Moment sind das die Pigeon Detectives. Oder auch die Long Blondes aus der Nähe. Es ist natürlich schön, etwas für die lokale Musikszene zu tun, und die Pigeon Detectives machen sich wirklich gut, ihre Single ist in den Charts ... Es ist sehr cool in der Position zu sein, der lokalen Musikszene etwas zurück geben zu können.

Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Peanut: Wir touren eine Menge, wir touren über die ganze Welt - zunächst in Japan und Australien. Dann kommen wir zurück und fahren nach Nordamerika. Danach sind wir für kurze Zeit in Europa.

Wann kommt ihr denn nach Deutschland kommt?

Peanut: Naja, ich kann mir nicht alle Daten exakt merken, aber ich glaube, wir sind Ende Mai in Deutschland. Wir werden Deutschland auf keinen Fall auslassen, weil es einfach ein tolles Land ist. Zur Festival-Saison werden wir auch nach Deutschland kommen und hoffentlich auf dem Rock Am Ring und dem Rock im Park spielen.

Dann heißt es jetzt also: Die Weltherrschaft an sich reißen! Die Kaiser Chiefs touren in den nächsten Monaten quer über den Globus und sind auch bei den großen deutschen Festivals mit von der Partie - das steht fest. Ob sie hierzulande in nächster Zeit noch weitere Konzerte geben, allerdings noch nicht. Peanut und Co. treten am 1. Juni beim Nürnberger Rock Im Park und zwei Tage später beim Rock Am Ring in der Eifel auf.

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