Porträt

laut.de-Biographie

Itchy Poopzkid

Man kennt die Geschichte, sie dürfte so alt wie das Musikbusiness an sich sein: Schulcombo covert mehr schlecht als recht Nummern ihrer Lieblingsband. Unzählige machen es, bei Unzähligen bleibt es auch dabei. Für manche aber soll der Weg dort nicht enden. Ihr Schicksal meint es gut mit ihnen. So geschehen bei Itchy Poopzkid.

Fotos/Review: Green Day u.a. bei Rock am See Aktuelle News
Fotos/Review Green Day u.a. bei Rock am See
Green Day und Co. rockten nasse Füße warm.

Im Jahr 2000 gründen vier Freunde im beschaulichen Eislingen in Baden-Württemberg eben solch eine Schülerband und spielen Songs von Metallica über Green Day bis hin zu Me First And The Gimme Gimmes. Sebastian Hafner (Sibby) spielt die Gitarre, Daniel Friedl (Panzer) zupft den Bass und Saikov bearbeitet das Schlagzeug. Vlady, der Vierte im Bunde, spielt ebenfalls Gitarre. Es folgen die ersten Auftritte in Schulen, laut Eigenangaben "unglaublich". Damals benannte sich die Band noch nach einem Schoko-Brotaufstrich.

2001 folgen zwei einschneidende Veränderungen. Zum einen verlässt Vlady die Band. Der Rest beschließt, als Dreier weiterzumachen, eine zweite Gitarre ist ja auch überflüssig. Zum anderen ändern sie den Name in Itchy Poopzkid. Selbst die Band findet diesen noch beschissener als den alten. Aber man müsse ja "zu dem Mist stehen, den man verbockt hat".

Was dann folgt, passt wieder typisch in das Klischee einer aufstrebenden Pop-Punk Band. Itchy Poopzkid spielen sich im Umkreis die Finger wund und nehmen eine erste Demo-CD auf, von der sie auch einige Tausend Exemplare verkaufen.

Konzerte mit den Donots, Die Happy oder auch Muff Potter schließen sich an. Nicht schlecht für eine ehemalige Schülerband. Beim Europafinale des Emergenza-Contests auf dem Taubertal-Festival belegen Itchy Poopzkid einen guten elften Platz. Daraufhin nimmt die Band die EP "Having A Time" auf, die ebenfalls an die 1000 Mal über die Tresen wandert.

2003 spielen Itchy Poopzkid in Deutschland, Österreich und der Schweiz zirka 80 Konzerte, darunter unzählige Festivals mit Emil Bulls, Anti-Flag, aber auch lokalen Helden wie H-Blockx oder Die Happy. Passend zu den vielen Shows erscheint auch gleich die Live-CD "Fuck-Ups ... Live".

Itchy Poopzkid - Six
Itchy Poopzkid Six
Stich in die heile Seifenblasenwelt.
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Die nächsten zwei Jahre verlaufen beschaulich. Itchy Poopzkid proben, nehmen auf und ziehen Sponsoren an Land. Zwischendrin erscheint die erste CD "Heart To Believe". Dies alles aber soll aber nur das Aufwärmen sein.

2007 lassen sie "Time To Ignite" auf die Fans los. Die Platte klettert bis auf Position 84 der deutschen Albumcharts. Mit der ersten Single-Auskopplung "Silence Is Killing Me" erklimmen Itchy Poopzkid in den deutschen Single-Charts sogar Platz 81.

Noch im selben Jahr setzen sich die Schwaben gegen Madsen beim MTV Band Trip durch. Der Preis: einmal die Rockzone moderieren.

Im Februar 2009 steht mit "Dead Serious" der dritte Longplayer in den Startlöchern. Trotz überschaubarer Chart-Erfolge lässt das Punk-Ensemble nicht locker.

In Zusammenarbeit mit der WCDS ("Whale And Dolphin Society") demonstrieren sie 2010 im Video zum neuen Song "Why Still Bother" mit schockierenden Bildern gegen die für Ozean-Säuger gefährlichen Sonare im Meer. Der Tierschutz-Track versammelt sich gemeinsam mit elf weiteren Neuschöpfungen auf "Lights Out London".

Anfang 2011 erscheint das Album erstmals über das eigens gegründete Label Findaway Records. Die neu erworbene Freiheit hinter dem Mischpult veranlasst die drei, alle alten Kompilations noch einmal neu aufzunehmen und im Eifer des Gefechts gleich ein paar Bonus-Tracks mit drauf zu packen.

Schlagzeuger Tobias Danne wird es irgendwann zu viel. Er räumt den Platz an den Drums für den langjährigen Band-Roadie Max Zimmer. Die Neubesetzung bremst den Arbeitseifer keinen Deut. Im Zweijahresrhythmus zaubern Itchy Poopzkid weiter fleißig neue LPs aus dem Hut.

"Ports & Chords" geht 2013 nach draußen und vermeldet mit Platz 27 den bis dato höchsten Chart-Rang der Band-Geschichte. Die Ausdauer kann man der Truppe nun wirklich nicht absprechen. Stets heiß drauf, noch einhmal ganz vorne anzugreifen, machen die Jungs aus dem Schwabenländle 2015 die "Six" voll. Handwerklich mehr als ordentlich, trotzen sie weiter tapfer dem Untergang der deutschen Pop-Punk-Szene.

Dier Platte gerät zur höchsten Platzierung in den deutschen Charts für die Band überhaupt: Rang 5. Das Trio veröffentlicht zudem ein Buch mit dem schönen Titel "How To Survive As A Rock Band". Nach den anschließenden Touraktivitäten zur Platte geben IP zum 15-jährigen Bandjubiläum 2016 in Ulm ein Geburtstagskonzert. Es wird gleichzeitig zu einer Art Abschlussgig, denn 2017 kehren die Schwaben mit verkürztem Namen in den Ring zurück - Itchy.

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Itchy Poopzkid - Six: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2015 Six

Kritik von Jan Hassenpflug

Stich in die heile Seifenblasenwelt. (0 Kommentare)

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Live in Konstanz 2007 Wall of Death im Kulturladen.

Wall of Death im Kulturladen., Live in Konstanz 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Wall of Death im Kulturladen., Live in Konstanz 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Wall of Death im Kulturladen., Live in Konstanz 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Wall of Death im Kulturladen., Live in Konstanz 2007 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen)

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  • Itchy Poopzkid

    Firmiert seit 2017 unter http://www.itchyofficial.de

    http://www.itchypoopzkid.com/

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