Human Hamster Hybrids - " Dance Classics"

Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt man ohne ihr. Das dachten sich wohl auch die Human Hamster Hybrids und betitelten die Songs ihres Debutalbums mal eben als "Dance Classics". Mit allem was eine zünftige Punkband braucht - inklusive Bläserabteilung – und reichlich Pop und Ska in den Hamsterbacken zielen die kleinen Mutanten großkalibrig auf die Ohren des Otto-Normalpunkters und zeigen ihm, aus welchem Holz zünftige Meerschweinchen geschnitzt sind.

Dass dabei ganz gerne bei anderen gehamstert wurde, erkennt man sofort. # Bei den Mighty Mighty Bosstones zum Beispiel. Von denen haben sie sich wohl während des gesamten Winterschlafes beschallen lassen, so dass Songs wie "Woke Up" oder "Head Spinning" genauso gut von ihnen stammen könnten. Und bei Kim Wilde, deren "Chequered Love" sie in eine gelungene Punkhymne transformieren, welches schon auf der "Punk Chartbusters" Compilation zu den besseren Stücken gehörte. Leider haben sie sich auch von ABBA inspirieren lassen – die grausame "Mama Mia" Verwurstung reicht beinahe an A*Teens-Qualitäten heran und hätte seine Heimathöhle besser nie verlassen...

Das ist denn auch das Manko der "Dance Classics": Erfahrene Punker kennen das doch schon irgendwo her. Ska-Punk ist nun mal kein Musikstil, in dem man noch für Überraschungen sorgen kann. Von daher kann man "Dance Classics" mit einem Hamsterburger vergleichen. Für den kleinen Hunger zwischendurch ganz annehmbar und vom Namen her mal was anderes, schmeckt aber letztendlich doch nicht viel anders als der gute alte Whopper...