laut.de-Kritik

Frische Erotik-Sounds der 70er wunderschön verpackt.

Review von

Die Spannung steigt jedes Mal, wenn mich ein Paket von Diggler Records in Köln erreicht, hat sich das noch junge Label mit seinen durchweg stylischen Releases doch schnell in der Szene zu etablieren vermocht. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung übertrifft sich Diggler Records nun selbst. Die erotischen Kompositionen des Österreichers Gerhard Heinz treffen voll ins Schwarze oder besser in den Unterleib, bieten leichte Melodien und lockere Beats, die auch noch nach rund dreißig Jahren nichts von ihrer Frische verloren haben.

Wie immer bei Diggler Releases gesellt sich zur musikalischen Bettakkrobatik eine, selbige illustrierende Verpackung. Das Cover zu "Melodies In Love" könnte nicht besser gewählt sein; ein Gedicht für das Auge, wenn man so will. Eine blonde Wassernixe am Strand, der die spärliche Bekleidung nass am schlanken Leib klebt, flüstert ihrem treuen Pferd allerlei Liebkosungen ins neugierig aufgestellte Ohr. Erinnerungen an die frühe Jugend werden wach, an Bo Derek, die Sexbombe der 80er Jahre und ihren Film Bolero, der damals für die ersten feuchten Träume sorgte.

Doch schwelgen wir nicht weiter in eingetrübten Erinnerungen, sondern kommen zurück zur Musik. Einen ersten Vorgeschmack auf die hoffentlich stimulierenden Sounds von Gerhard Heinz gab's bereits auf der im vergangenen Jahr bei Diggler erschienen Compilation "Birds Do It". "Melodies In Love" nun präsentiert einen Gerhard Heinz, der sich in fröhlichen Beat-Stücken wie "Svenska Disco Machine" oder "All You Ever Need Is A Beat" genauso zu Hause fühlt, wie in schmalzigen Easy-Listening Nummern.

Dick aufgetragene Streicherparts gehen Hand in Hand mit allerlei Glöckchengebimmel und getragenen Bläsereinsätzen, die sich, nicht zuletzt dank der Vocals im Falle von "Vanessa" gar zu einem Machtfetzen erster Güte aufschaukeln. Daneben weisen Bossa-Rhythmen oder pfiffige Up-Tempo Nummern wie "Loce, L'Amour, Amore" Heinz als talentierten Komponisten aus, der sich nicht an Genre-Grenzen abarbeiten muss und dem auch ein Ausrutscher im Stile von "Die sieben Sünden" nichts anhaben kann.

Trackliste

  1. 1. All You Ever Need Is A Beat
  2. 2. Bangkok At Night
  3. 3. Svenska Disco Machine
  4. 4. Liebesspiele
  5. 5. Bangkok Bossa
  6. 6. Die sieben Sünden
  7. 7. Rachels Theme
  8. 8. Melody In Love
  9. 9. Come Shoot
  10. 10. Smooth Voice
  11. 11. Loce, L'Amour, Amore
  12. 12. Baby Stick Together
  13. 13. Vanessa
  14. 14. Go Get A Kick
  15. 15. Brazilian Countess
  16. 16. All Said And Done
  17. 17. Isle Of Love
  18. 18. Dampfnudeln
  19. 19. Need It

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