Dino Sabatini - " Shaman's Paths"

"Shaman's Paths" ist ein mit Bedacht gewählter Albumtitel und trifft wie die Faust aufs Auge, was den Hörer hier erwartet: Dark Techno mit Anleihen an dubbige Space Trips und Trance-artige Ausflüge durch acidgetränkte psychedelische Galaxien.

Dino Sabatini lädt zu einer Kopfkino-Reise der ätherischen Art ein. Über die gesamte Spielzeit von fast einer Stunde nimmt Dino den Hörer sanft, aber bestimmt mit seinen Klang-Skulpturen gefangen. Anschnallen, es geht los!

Trotz der düsteren Atmosphäre, die im ersten Moment komplett urban daherkommt und Bilder von Häuserschluchten im Mondlicht oder unterirdischen Katakomben vor dem inneren Auge entstehen lässt, klingt "Shaman's Paths" doch gleichzeitig natürlich und organisch. Dezent, aber sehr wirkungsvoll eingestreute Geräusche unterstützen diese Wirkung zusätzlich. Hier ein Stimmengewirr, dort Motorengeräusche, afrikanische Gesänge, die Details machen hier mehr aus als man zu Beginn vermutet.

Ab und an klingt das Gebilde "Shaman's Paths" beängstigend dunkel und böse, dann wieder licht und luftig leicht. Diese Zwitter-Existenz macht einen Großteil des Reizes aus, den das Album versprüht. Warm und kalt zugleich, schicken die elf Tracks den Hörer auf eine herrliche Achterbahnfahrt, an deren Ende man - ganz der Adrenalin-Junkie - gar nicht mehr aussteigen möchte: Repeat.

Der Albumtitel ist auch deshalb mit Bedacht gewählt, da die Musik von Sabatini transzendent daher kommt. Auch wenn alles im Fluss zu sein scheint, fordert die repetitive Monotonie der Tracks immer und immer wieder. Zuweilen greift er auch zum dezenten Holzhammer, wenn er EBM-lastige Sounds in seine Kreationen einfließen lässt.

Wer ein Faible für Ambient à la Biosphere hat und sich gerne mal gehörig das Kleinhirn mittels sonischer Attacken verzwirbeln lässt, folgt dem "Shaman's Paths". Er soll es nicht bereuen ...