Porträt

laut.de-Biographie

Die Braut Haut Ins Auge

"Diese Frage ist uns in den letzten Jahren bestimmt zwischen 150 - 200 mal gestellt worden", reagiert Bernadette La Hengst auf die Standardfrage nach dem ominösen Bandname leicht gereizt. Der Name Die Braut Haut Ins Auge ist demnach auf den etwas zu frühen Eheeintritt einiger Bandmitglieder und die Frage, wie man den Ehemann wieder los wird zurückzuführen – aufkommende Gewaltfantasien sind in "Das Dramatische Kind" verarbeitet.

Rund neun Jahre sorgte die Hamburger Band für Furore. Als Girl-Group taugt sie ebenso wenig, wie als Ausdruck der Hamburger Diskurspop-Welle. "Wir passten in keine Mode, wir haben uns einfach unseren eigenen Platz geschaffen", sagt Bassistin Peta Devlin. Die Braut Haut Ins Auge war für alle Genres immer etwas zu eckig und kantig.

"Da kam wenig Interesse", erinnert sich Sängerin La Hengst noch an die Anfänge. Zu Beginn der 90er Jahre fand sich kein Label für ihre erste Veröffentlichung – niemand konnte so recht etwas mit der Frauencombo anfangen. Die erste Doppelsingle musste mit von Freunden geliehenen Geld noch selbst produziert und vertrieben werden.

Drei Alben folgten – über Trash und Pop-Punk wurde Pop neu erfunden, beschreiben die Bräute ihren Werdegang selbst. "Pop Ist Tot" war 1998 das Produkt dieser Auseinandersetzung. "Pop ist tot und es lebe Pop", kommentiert Petra die letzte richtige Scheibe, die der Welt mit "Wenn Du gehst" oder "Der Mann Mit Einem Hang Zur Depression" wunderschöne Pop-Hymnen vermachte.

Im Jahre 2000 trennen sich Katja Böhm (Schlagzeug), Karen Dennig (Orgel), Peta Devlin und Bernadette Hengst. Die Live-Platte "+1 Auf Der Gästeliste" fasst die großen Werke von Die Braut Haut Ins Auge zusammen – die meisten Stücke sind eine deutliche Spur rockiger als im Orginal gehalten. Pop von Die Braut Haut Ins Auge ist damit tot, so wie er auch immer lebendig sein wird – wenigstens La Hengst hat schon eigene Nachfolgeprojekte angekündigt.

Alben

Surftipps

  • Geballte Frauenpower

    Bernadette Hengst interviewt die Chicks On Speed.

    http://www.jungewelt.de/beilagen/bl11/007.shtml

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