laut.de-Kritik

Mr. Rock'n'Roll covert Elvis Presley, Tina Turner und die Beatles.

Review von

Cliff Richards neuestes Werk enthält hauptsächlich Cover-Versionen von Künstlern, die Sir Richard schon immer mal aufnehmen wollte, daher der Name "Wanted". Die Liste seiner "Wanted Songs" reicht von Elvis Presley über Tina Turner und Richard Marx bis zu den Beatles. Bei einer so unterschiedlichen Mischung ist es nicht verwunderlich, dass Cliff Richards zartes Stimmlein, welches unbestritten gewisse Qualitäten besitzt, nicht für alle Stilrichtungen geschaffen ist.

So wirkt beispielsweise der Versuch, Tina Turners "What's Love Got To Do With It" zu covern, peinlich, fast schon lächerlich. Cliff Richard verfügt weder über Tinas Stimmgewalt, noch ist seine Stimme prädestiniert für Rocksongs, wenngleich er in diesem Metier lange Jahre beachtliche Erfolge gefeiert hat. Schuster bleib bei deinen Sohlen will man ihm zurufen, und das sind Balladen und Love Songs!

Das hat sich Cliff dann zwar zu Herzen genommen als er Elvis Presleys Schmalzballade "Love Me Tender" ein neues Gewand verpasste, aber leider muss der objektive Zuhörer auch hier feststellen, dass sich Herr Richard mit dem King of Rock'n'Roll ein weiteres Mal übernommen hat und wohl eher ein ungläubiges Lächeln beim Zuhörer ernten wird als fanatische Jubelstürme.

Jedoch enthält "Wanted" auch einige Songs, die nicht nur eingefleischte Fans begeistern werden, sondern die durchaus auch dem Mainstream-Zuhörer in der besinnlichen Vorweihnachtszeit schöne Stunden bei Kerzenschein bereiten können. Dabei darf man sehr gespannt sein, ob er mit seiner ersten Singleauskopplung "Somewhere Over The Rainbow/Wonderful World", ein Medley aus dem Film "Meet Joe Black", an den Erfolg seines Nummer Eins Hits "The Millennium Prayer" aus dem Jahre 1999 anknüpfen kann. Auch die neue Nummer "Let Me Be The One", im Original von Chris Eaton, hat Hitcharakter und trägt die deutliche Handschrift Alan Tarneys, der für Cliff Richard schon Hits wie "Some People" oder "We Don't Talk Anymore" produziert hat.

Alles in allem hat Cliff Richard mit seinem 62. Album wieder ein schönes und solides musikalisches Werk geschaffen, sieht man mal von einigen missglückten schöpferischen Experimenten ab. "Wanted" ist ein Album, das Cliff Richard Fans erfreuen wird und allen anderen nicht weh tut.

Trackliste

  1. 1. Somewhere Over The Rainbow/What A Wonderful World
  2. 2. Right Here Waiting
  3. 3. What's Love Got To Do With It?
  4. 4. Let Me Be The One
  5. 5. And I Loved Her
  6. 6. All Shook Up
  7. 7. Love Me Tender
  8. 8. Do You Wonder
  9. 9. You`ve Got A Friend
  10. 10. Moon River
  11. 11. This Love You Will Never Forget
  12. 12. When You Walk In The Room

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4 Kommentare

  • Vor 21 Jahren

    Sorry Dizzy,
    aber nur weil Dir ein Name nicht gefällt, muß es ja nicht gleich schrott sein, wobei es eher eine nicht so tolle platte von ihm ist.
    Ja, es gíbt gute Scheiben von Cliff.
    Aber viele denken eben nur in Schubladen und können nicht kapieren das Rock und Schlager von ein und der selben Person gemacht werden kann.
    Schade.

  • Vor 21 Jahren

    Cliff Richards?????

    Ist das jetzt hier ein Omi-Forum; muß man hier jetzt auf Schnulzen und Volksmusik stehen, um weiterhin bei LAUT zu posten? *schauder*

    Na, wo sind sie, die wahren Freunde der Musik???? :)

  • Vor 21 Jahren

    quincy kommst dir wohl sehr cool vor...

    was hat cliff richard bitte mit Volksmusik zu tun.
    Cliff richard hat den Rock´n´Roll nach Europa gebracht.

  • Vor 21 Jahren

    Das neue Album von Cliff Richard kenne ich (noch) nicht.

    Er ist ganz bestimmt einer derjenigen, der den Rock´n Roll mit initiiert hat (was die "europäische" Variante angeht), und er hat im Lauf von vielen Jahrzehnten eine Menge starker Songs herausgebracht ("Move It!", "The Young Ones", "Miss You Nights", "We don´t talk anymore", My Kinda Life" etc. etc.

    Seine "Begleitband" Shadows ist auch nicht zu vergessen. Klasse Musiker.
    Ob er nun "christlich" oder "schwul" ist, hat doch keine Bedeutung. Im Gegensatz zu "Performern" wie Bro´Sis usw. wird man sich Richard-Songs auch noch in späteren Jahren gern auflegen/anhören können.