Porträt

laut.de-Biographie

Central Cee

Seit Jahren geht eine Frage um: Welcher Brite wird der erste sein, der dauerhaft Mainstream-Status auf der ganzen Welt erreichen wird? Welcher Brite knackt als erstes die USA? Bisher gab es das nur sehr vereinzelt. Es gab ein paar Verses von Skepta mit dem A$AP Mob, es gab Big Shaqs "Man's Not Hot" und es gab den Kanye-Verse auf "American Boy". Aber jetzt haben wir jemanden, der wirklich eine Chance hat.

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Central Cee ist das Kind einer alleinerziehenden Mutter, die von ihren eigentlich wohlhabenden Eltern dafür verstoßen wird, ihren damaligen Mann zu heiraten. Er wächst also in einem Viertel auf, von dem er sagt, dass viele Kids vom guten Leben Träumen und dafür Drogen verkaufen. Sein eigenes Bild von Wohlstand sei aber so verzerrt gewesen, dass sein Lebenstraum gewesen sei, einmal 10.000 Pfund zu besitzen. Soweit, so machbar.

Inspiriert von Jay-Z, Kendrick Lamar und J. Cole versucht er sich in den 2010ern immer wieder am Rappen, muss aber erst darüber hinaus wachsen, ein spürbares Kind seiner Zeit zu sein. Seine ersten Releases, die heute allesamt aus dem Internet getilgt sind, docken an den amerikanischen Zeitgeist um 2016 an. Er wäre auch gerne ein Lil Uzi Vert, macht Prettyboy-Sachen und autotunet seine Stimme zum Mond und zurück. Die meisten dieser Artefakte sind zurecht aus dem Internet getilgt – sie sind uncharismatisch, billig und zeugen wenig von Potential.

So gurkt er sich durch die 2010er-Jahre, bis immerhin eine Person das Potential in seiner Musik sieht: Ybeeez, der Mann, der 2019 sein Manager wird. Er empfiehlt ihn, nochmal musikalisch ans Reißbrett zu gehen und sich ein paar neue Ideen durch den Kopf gehen zu lassen. Aus Cee wird ein Roadman-Rapper mit Drill-Beats, quasi über Nacht. Quasi über Nacht geht dann seine erste Single in diesem Stil auch komplett viral: "Day In The Life" holt die Crowd der GRM Daily-Homepage massiv ab, auch seine folgenden Songs ziehen das Publikum. Er beginnt bei den Briten zu charten.

2021 veröffentlicht er das Mixtape "Wild West", auf dem er einen ersten Statusbericht seines neuen Sounds skizziert. Ein Leitmotiv: Drill über ziemlich poppige Samples, weg vom harten Straßenrap-Flavour, aber doch immer noch Straße genug, um keine der beiden Demographien zu verschrecken. Ein Drahtseilakt, der spektakulär aufgeht. Im Folgejahr legt er "23" nach und demonstriert, dass da nicht nur Viral-Potential in ihm steckt. Ein paar Songs erzählen Geschichten, ein paar gehen ihm richtig an die Seele.

Und dann sind da noch Nummern wie das extrem dämliche "Doja", auf dem er mit der Line "How can I be homophobic? My bitch is gay" ohne Taktgefühl einen der größten britischen Hits aller Zeiten landet. Er bekommt als erster Insulaner ein Lyrical Lemonade-Video und kratzt sogar an den amerikanischen Charts. Inzwischen ist er ein Gigant seiner Heimat.

Nun gibt es nur noch die USA als sky-is-the-limit-Ort. Und er hat da mächtige Verbündete. Drake setzt ihn erst als Model für den Launch seiner neuen Modelinie ein und legt dafür mehrere gute Worte für Cee in den Staaten ein. Er liefert einen LA Lakers-Freestyle ab, auf dem er im Celo & Abdi-Style den Slang seiner Heimat erklärt; das wird der größte LA Lakers-Freestyle, den es je gab. Er wird Teil der XXL Freshman-Class. Schließlich kommt dann Drake auch noch mit ihm auf der On The Radar-Freestyle-Performance zusammen. Noch ist der Durchbruch nicht da; aber selten standen die Sterne für einen Briten so gut.

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23 (2022)

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