laut.de-Kritik

Indiepoprockelektro vom bayerischen Dream Team.

Review von

Beige GT sind fünf sympathische junge Männer aus dem schönen Regensburg. Endlich gibt es eine neue Platte der musikalisch so unterschiedlichen Freunde. Schlicht und einfach hat man es "Cue" genannt, und stichwortartig liest sich auch die Trackliste. Kurz und knapp könnte ich jetzt einfach nur sagen, dass dieses Album schon jetzt meine Jahrescharts erklimmt, und der Song "Heat" für mich der einzig wahre Sommerhit 2004 sein wird!

Schwingt euch auf eure Roller und genießt die nächste Jahrhundertsonne. "More Speed I Need"! Das ist einfach großartige Popkultur! Aber diese Platte verdient mehr Worte und vor allem riesengroße Aufmerksamkeit.

Das Quintett beginnt ein wenig zurückhaltend, obwohl der Opener "Amber" den Gitarrenrock-Faden, der sich durch das ganze Album zieht, schon hier erahnen lässt. "FAQ" lässt die Seiten ordentlich schrammeln, und die Gebrüder Teichmann, die auch durch ihre elektronische Besessenheit bekannt sind, verpacken die Indie-Songs in eine wilde Tanzparty.

Kein Vergleich zum Vorgängeralbum "Jukebox Heroes", das schon 2001 für Aufsehen sorgte. Das neue Werk rumpelt und rockt noch mal um einiges selbstbewusster und hitverdächtiger. Anfangs die Gewinner eines Talentwettbewerbs spielen sich Beige GT nun in die 1. Liga der Independent Musik und finden mit L'age D'or den passenden Verein.

Knurrende Gitarren, knackige Basstöne, punkige Schlagzeugbeats, wirre Moogbegleitung, elektronische Mini-Raffinessen und eine großartige Stimmgewalt - bei "Cue" bekommt man blutige Kniescheiben. Das liegt nicht daran, dass man vor lauter Erregung sich ständig in die Knorpelstücke beißt, sondern vor lauter Entzückung sich immer wieder vor die Anlage auf die Knie fallen lässt. 43:44 Minuten absolutes Glücksgefühl.

"Volunteers Of Love" ist eine weitere Wunde, die Spaß macht. Offen und blutig leidet man mit Freude am mächtigen Gitarrengewitter. Let there be POP. "Menthol" ist eine instrumentale Explosion, die deinen Atem frischer nicht machen kann. Und schwups gelangt man mit "Noyse" wieder in das rumpelige Wohlgefühl, deren Soli noch stundenlang später im Magen rotiert. Weiter tauchen wir in die poppige, melodiöse Soundakrobatik (Close Up) und gelangen bassgeschwängert an die Oberfläche, um mit den letzten drei Stücken noch mal sämtliche Energien rotzfrech los zuwerden.

Regensburg hat kürzlich seinen deutschlandweiten Superstar gekürt. Die Stadt hat musikalisch sehr viel mehr zu bieten, nämlich Indiepoprockelektro vom Feinsten! Kulturhauptstadt 2010? Trotz rheinischem Frohsinn kann es mit so einer Band nur eine geben. Regensburg Goes For PopCulture! "Its so terrific over there".

Trackliste

  1. 1. Amber
  2. 2. FAQ
  3. 3. Volunteers Of Love
  4. 4. Heat
  5. 5. Aim
  6. 6. Menthol
  7. 7. Noyes
  8. 8. Close Up
  9. 9. Marvin
  10. 10. Wrangler
  11. 11. Iowa

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