laut.de-Kritik

Hier bleibt Techno auf sich allein gestellt.

Review von

Abgeschiedenheit kann manchmal eine sehr belebende Wirkung haben. Das gilt besonders dann, wenn es um künstlerischen Ausdruck geht. Ein Beispiel dafür ist das Projekt Arctic Hospital des Amerikaners Eric Bray. Der wohnt etwa fünf Stunden nördlich von Chicago in Green Bay.

Klar, dass man in Sachen Techno hier ziemlich auf sich allein gestellt ist. Das zeigt sich auf sympathische Weise bei seinem zweiten Album "Neon Veils".

Denn die insgesamt acht Tracks orientieren sich nicht an irgendwelchen modischen Erscheinungen und Trends. Minimal oder Dub bleiben hier für einen Moment außen vor.

Stattdessen gibt es soliden Techno, der ganz und gar unprätentiös aus den Boxen wummert. Gleich der Opener "Sunset Circle" erzeugt eine seltsame Natürlichkeit, die an die frühen Techno-Tage zu Beginn der 90er Jahre erinnert.

Dieses Understatement lässt Arctic Hospital vor allem in seine Arrangements einfließen. Die sind betont unaufgeregt, vermeiden komplexe Konstruktionen und kommen schnell zur Sache. Der Aufbau der Tracks wirkt vielfach wie eine schnell angefertigte Skizze. Damit steht er im scharfen Kontrast zur Soundebene, die gerade von ihrer Detailversessenheit lebt.

Hier prägt Arctic Hospital die Stimmung der Tracks, gibt ihnen einen Ambient-Touch wie bei "Night Carrier" oder breitet eine distanzierte Kälte vor dem Zuhörer aus ("Neon Seven").

Vielleicht ist es gerade die Abgeschiedenheit, die Arctic Hospital ein Techno-Album produzieren ließ, das nicht in erster Linie im Club zu Hause ist. Es ist Techno zum Zuhören, zum sich Treibenlassen, zum Autofahren.

Trackliste

  1. 1. Sunset Circle
  2. 2. Encompass
  3. 3. Stepping Back
  4. 4. Placement By Air
  5. 5. Neon Seven
  6. 6. At Random
  7. 7. In Your Image
  8. 8. Night Carrier

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