laut.de-Kritik

Nach der Disco- folgt nun die Chill Out-Machine.

Review von

Antonelli hießen vor einiger Zeit noch Antonelli Electr. und produzierten schwer disco-infizierte Tanzmusik. Das 2000er Album "Me, The Disco Machine" mit der Hitsingle "Automatic People" steht exemplarisch für den beschwingten Drive, mit dem Antonelli Electr. für reichlich Schweißperlen auf der Stirn sorgten.

Im vergangenen Jahr führte das Album "If Music Could Talk" den Weg des 2002er Antonelli-Werks "Love And Other Solutions" fort und schlug leicht verhaltene Töne an. Mit "The Blackout Quintet" kommt nun erneut ein feines, größtenteils ambient ausgefallenes Album in den Plattenläden. Ganz so, als wollte Antonelli den Zuhörern den Einstieg in den neuen Longplayer nicht zu schwierig gestalten, warten die ersten beiden Tracks neben weichen Flächen auch mit dezent inszenierten Beats auf. Sachter Dancefloor-Appeal dürfte vor allem "In The Morning" auch den ein oder anderen Einsatz im Club zu früher Stunde bescheren.

Doch die Disco ist nicht die eigentliche Heimat von "The Blackout Quintet". Viel eher dagegen lange Afterhour-Sessions, wenn der Körper um jede Ruhepause froh ist. Für jene späten respektive frühen Stunden bildet "The Blackout Quintet" den perfekten Soundtrack. Allerlei Rauschen und Zischen durchzieht die beiden Nummern "The Morning" und "Topaz" - das erinnert unwillkürlich an die großartigen Releases auf Border Community in den vergangenen Monaten.

Mit "Let's See What We Can Do" klart sich der Sound auf, verschwinden die rhythmischen Elemente fast gänzlich. Dafür treten flächige Loops, ultratiefe Basslines und knisternde "Stör"-Geräusche in den Vordergrund. Hier offenbart sich, mit welch feiner Hand Stefan Schwander seine Sounds arrangiert. Der dunkle Grundtenor rückt "Let's See What We Can Do" gar in die Nähe der britischen Experimental-Pioniere Coil, auch wenn die Sounds nicht ganz so LSD-verformt daher kommen wie bei den Engländern.

Mit "Gespenster" und "Playing On The 5th Floor" wirft Antonelli im Anschluss noch zwei Tracks voll düsterer Anmut in die Waagschale. "The Quiet Night" und der letzte Track des Albums, "The Wave", greifen die vorsichtigen Beats vom Beginn wieder auf und lassen allerlei schräge Versatzstücke aufblitzen. Nathan Fake und James Holden lassen noch einmal grüßen.

Trackliste

  1. 1. After The Night
  2. 2. The Morning
  3. 3. Topaz
  4. 4. Let's See What We Can Do
  5. 5. Gespenster
  6. 6. Playing On The 5th Floor
  7. 7. The Quiet Night
  8. 8. The Wave

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