Porträt

laut.de-Biographie

Alexisonfire

Alexisonfire entsteigen 2001 den Überresten dreier anderer Bands (Condemning Salem, Plan 9, Helicon Blue). George Logan (Gesang), Dallas Green (Gitarre, Gesang), Wade McNeil (Gitarre) und Chris Steele (Bass) brauchen eigentlich nur noch einen Drumer.

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Den finden die fünf in Jesse Ingelevics. Allesamt stammen sie aus St. Catharines im südlichen Teil von Ontario. Die Kanadier fusionieren die melodischen Gesangparts Greens mit den impulsiven, eindringlichen Shouts Logans. Klar, die Band ist im Postcorebereich anzusiedeln.

Benannt ist die Combo nach einer Pornokünstlerin. Wie bei Untergrundformationen üblich, machen sich Alexisonfire zuerst mit Mund zu Mund-Propaganda einen Namen. Nach einer EP mit dem Titel "Math Sheet Demos" erobert noch im selben Jahr ihr selbstbetiteltes Debüt-Album die Plattenläden. Damit starten sie von null auf hundert, holen Gold und Preise bei Videoawards in Kanada.

Ingelevics steigt 2005 bei Alexisonfire aus, ihn ersetzt Jordan Hastings. Auf ihrem Album "Crisis", das 2006 erscheint, zeigen sich die Musiker deutlich erwachsener. Eine Tendenz, die sich erfreulicherweise auch auf dem 2009er "Old Crows/Young Cardinals" fortsetzt.

Green betreibt zunächst nebenher die Folk-Band City & Colour, MacNeil spielt bei den Cancer Bats und den Black Lungs. Pettit hilft ab und zu bei Fucked Up am Bass aus und Hastings trommelt bei der Hardcore-Truppe Hunter.

Alexisonfire - Otherness
Alexisonfire Otherness
Die Außenseiterrolle kann so sexy sein.
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Diese Vielseitigkeit erweist sich am Ende jedoch als Grabnagel für Alexisonfire, denn Dallas Green wird die Doppelbelastung zu viel. Im Sommer 2011 geben Alexisonfire deshalb ihre Auflösung bekannt. Während die Bandmitglieder, allen voran Goldkehle Green, ihren sonstigen Engagements und Soloprojekten nachgehen, rumort es in der Szene immer wieder rund um ein Comeback der Kanadier. Alles noch wenig konkret.

Erst vier Jahre später ist es dann soweit. Alexisonfire sind zurück auf der Bildfläche, wenn auch nur auf Sparflamme. Schließlich sind die einzelnen Bestandteile der Band weiterhin in anderen Projekten eingespannt. Vorerst bleibt also nur Zeit für ein paar Konzerte, überwiegend in Nord- und Südamerika. Doch schon jetzt ist der Run auf die Tickets riesig.

Alexisonfire haben ihrer Zeit eine große Fan-Base aufgebaut und in den Bann gezogen. Die Jahre der musikalischen Abwesenheit haben der Band offenbar nicht geschadet, sondern den Mythos in Szenekreisen nur noch mehr bestärkt. Dazu hat auch der kontinuierliche Erfolg von City & Colour seinen Teil beigetragen. Dallas Stimme hallt weiterhin in den ganz großen Venues weltweit.

Doch die originäre Herzensband soll wieder mehr Platz einnehmen. Mehr oder minder unverbindlich erscheinen nochmals vier Jahre später die Singles "Familiar Drugs" und "Complicit". "Season Of The Flood" folgt 2020. Alle drei unterscheiden sich stark vom alten Sound, sind wesentlich experimentierfreudiger. Eine Einschätzung, wo genau es hingeht, scheint bis dato unmöglich.

Während der Pandemie leben die fünf Mitglieder erstmals wieder gemeinsam in Toronto. Touren ist zu dieser Zeit keine Option, die Gelegenheit also einmalig, mal wieder zusammen Musik zu machen. So entsteht endlich genug Material für eine neue Platte. "Otherness" kommt im Juni 2022 und konserviert tatsächlich den Vibe vergangener Tage.

Mit dem neuen Album kommt auch die sehnsüchtig erwartete Tour durch Europa. Die Jubelstürme sind groß und ebenso das Potenzial, der Geschichte weitere Kapitel hinzuzufügen. Dem kanadischen Gemüt entsprechend, lassen sich Alexisonfire aber treiben. Zu lange sind sie schon dabei, um sich im schnelllebigen Geschäft auf eine Zukunftsvision festnageln zu lassen.

News

Alben

Alexisonfire - Otherness: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2022 Otherness

Kritik von Jan Hassenpflug

Die Außenseiterrolle kann so sexy sein. (0 Kommentare)

Alexisonfire - Crisis: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2006 Crisis

Kritik von Andreas Bättig

Energische Shouts, eingängige Refrains und große Gitarrenwände. (0 Kommentare)

Fotogalerien

Berlin, Columbiahalle, 2022 Fans im Glück: die Post-Hardore-Institution aus Kanada auf Reuniontour.

Fans im Glück: die Post-Hardore-Institution aus Kanada auf Reuniontour., Berlin, Columbiahalle, 2022 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Fans im Glück: die Post-Hardore-Institution aus Kanada auf Reuniontour., Berlin, Columbiahalle, 2022 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Fans im Glück: die Post-Hardore-Institution aus Kanada auf Reuniontour., Berlin, Columbiahalle, 2022 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Fans im Glück: die Post-Hardore-Institution aus Kanada auf Reuniontour., Berlin, Columbiahalle, 2022 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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