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AFI

Auch wenn A Fire Inside, was die kryptische Abkürzung AFI eigentlich bedeutet, erst Ende des letzten Jahrtausends richtig bekannt werden, so reichen ihre Wurzeln doch bis Anfang der Neunziger zurück. Davey Havok (Gesang), Markus Stopholese (Gitarre), Vick (Bass) und Schlagzeuger Adam Carson gehen noch zur Highschool in Ukiah/California, als sie sich zu einer Band zusammen schließen.

The Cure: Emo-Remixalbum als Lückenfüller Aktuelle News
The Cure Emo-Remixalbum als Lückenfüller
Noch ist es gar nicht erschienen, das neue Studioalbum, da ziehen einige Emobands schon die schwarzen Hüte vor The Cure und remixen die ersten neuen Tracks der Wavelegenden.

Der Bass-Posten ist nach Vicks Ausstieg frei und so nimmt Geoff Kresge den vakanten Job an. Nach ein paar Konzerten in und um ihr Heimatkaff herum, veröffentlichen sie mit ihren Kumpels von Loose Change eine Split-Single und wenig später die erste eigene EP "Behind The Times". Bis dato ist das ganze Projekt eher ein semi-professionelles und so gehen sie erst einmal getrennte Wege: jeder an ein anderes College. Kresge steigt bei Blanks 77 ein und es scheint, als wären AFI gestorben.

Als sie sich jedoch für einen einzigen Reunion-Gig treffen, sind die Reaktionen derart euphorisch, dass alle beschließen, College College sein zu lassen und das Ding mit der Musik zum Beruf zu machen. Gesagt getan und nach einigen Singles gelingt es AFI, einen Deal mit Dexter Hollands Nitro-Label an Land zu ziehen, wo 1995 das Debüt "Answer That And Stay Fashionable" erscheint.

Ihr Sound zu der Zeit rotzt irgendwo im Bereich Hardcore und Punk herum, ohne dass sich AFI vom Gros der Bands unterscheiden würden, die diesem Genre frönen. Voll auf die Zwölf eben. Textlich geben sie sich nachdenklich und ohne Illusionen. Wenig bis gar nichts ändert sich auf dem zweiten Output "Very Proud Of Ya", bis auf dass die Produktion nicht mehr ganz so garagenmäßig daher kommt.

Bei "Shut Your Mouth And Open Your Eyes" dröhnen die Gitarren noch fetter und ab und an kommen sie auch mal vom Hasenfick-Tempo runter, um sich etwas ausgefeilter zu präsentieren. Nach dem Album dreht sich wieder das Besetzungskarussell. Geoff Kresge geht, seinen Platz nimmt Hunter (Ex-The Force) ein und wenig später muss Markus Stopholese seinen Platz für den Ex-Redemption 87-Klampfer Jade Puget räumen.

AFI - Bodies
AFI Bodies
Der Platte fehlt es an Entschlossenheit.
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Mit dem neuen Line-up spielen AFI die EP "A Fire Inside" ein. Bis dato arbeiten sich die Jungs förmlich den Popo ab, betouren diverse Male die USA und Kanada, spielen in Europa und machen sogar einen Abstecher ins Land der aufgehenden Sonne.

1999 mit "Black Sails In The Sunset" arbeiten sie endlich ihr eigenes musikalisches Profil heraus und zeigen genügend Eigenständigkeit, so dass die Hoffnung Nahrung findet, dass aus ihnen mehr werden kann als nur der fuffzigste gesichtslose Hardcore-Klon. Textlich wie musikalisch geht es weit düsterer zur Sache. Nach wie vor haben sie immer noch genügend Mitgröl- und Abgeh-Parts im Programm, um für schwitzende Leiber bei ihren zahlreichen Live-Performances zu sorgen. Bei einem Song gibt sich der Labelchef gar selbst die Ehre und trällert mit AFI gemeinsam "Clove Smoke Catharsis" ein.

Nach der folgenden EP "All Hallows" und dem Album "The Art Of Drowning" ermutigt ausgerechnet Holland dazu, sich eine größere Plattenfirma zu suchen, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Aye Aye Sir, also wechseln sie flugs zu Dream Works, wo 2003 ihr Major-Debüt erscheint. Unter der Ägide von Produzenten-Legende Butch Vig (Garbage, Nirvana, Smashing Pumpkins, Sonic Youth) spielen sie ihr bis dato ambitioniertestes Werk ein. In USA kommt die Platte sehr gut an. In Deutschland bleiben sie noch bis zum Erscheinen von "Sing The Sorrow" ein Geheimtipp.

Drei Jahre später erscheint 2006 mit "December Underground" ein solides Nachfolgewerk. So sind neben den gewohnt harten Tönen auch verspielte Elektro-Klänge vertreten. Mal brennen sie in Form gewaltiger Gitarrenriffs, glühen verhalten bei Balladen vor sich hin oder flackern in Form von Synthie-Beats verworren und anziehend über Genre-Schubladen hinweg. Im Mai 2007 entfachen sie ihr Feuer in Deutschland auch live.

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AFI "Man verliert schnell sein Gesicht"
Jade Puget über "The Blood Album", kreativen Überfluss und enttäuschte Fans.

Wie dieses Feuer lodert, zeigt die DVD "I Heard A Voice", die ebenfalls 2007 zusammen mit einer Live-CD erscheint. Zwei Jahre später erscheint das neue Album "Crash Love", auf das die Band aus Kalifornien sehr stolz ist. "Es fühlt sich so an, als hätten wir unser erstes zeitloses Album aufgenommen", sagt Schlagzeuger Carson. "Wir haben ein Album gemacht, mit dem wir immer in Erinnerung bleiben werden."

Wiederum zwei Jahre später erscheint 2013 "Burials", produziert von Gil Norton (Pixies, Foo Fighters, Jimmy Eat World). Die Scheibe erreicht immerhin Platz 10 der Billboard-Charts. Megawatt Studios in Los Angeles aufgenommen und von Jade Puget und Matt Hyde (Deftones) produziert. Der Nachfolger "The Blood Album" wird in den Megawatt Studios in Los Angeles aufgenommen und von Jade Puget und Matt Hyde (Deftones) produziert.

"The Blood Album" ist dabei eigentlich bloß der inoffizielle (wenn auch trotzdem von der Band induzierte) Titel. Die Platte markiert nicht nur das zehnte Albumjubiläum, sondern beweist auch den Mut, nach all den Jahren tatsächlich noch eine Selbstbetitelung rauszuhauen. So geben sich AFI in der Promophase zu diesem wichtigen Punkt ihrer Karriere zunächst auch betont mysteriös und füttern ihre Fans mit kryptischen Teasern, bevor am 20. Januar 2017 endlich "AFI" in die Läden kommt.

Ein Jahr später folgt die EP "The Missing Man", auf der sich die Band von ihrer abwechslungsreichen Seite zeigt.

2020 sollte sie dann das Two Thousand Trees Festival im britischen Withington headlinen. Zudem sollte im selben Jahr ein neues Studioalbum erscheinen, doch Corona machte alle Pläne zunichte. Anfang 2021 geben AFI schließlich bekannt, dass es den Namen "Bodies" trägt und im Juni des selben Jahres auf den Markt kommt. Auf der Platte dringt die Formation vermehrt in postpunkige Gefilde vor und beweist somit, dass sie sich auch 26 Jahre nach ihrem Debüt vor Veränderungen nicht scheut.

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AFI - Bodies: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2021 Bodies

Kritik von Toni Hennig

Der Platte fehlt es an Entschlossenheit. (0 Kommentare)

AFI - Burials: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2013 Burials

Kritik von Kai Butterweck

Zu viele Emo-Post-Punk-Filler stören die düstere Stimmung. (0 Kommentare)

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Live in Zürich 2010 A Fire Inside - Der Name ist Programm beim "Give it a name Festival" im Xtra.

A Fire Inside - Der Name ist Programm beim "Give it a name Festival" im Xtra., Live in Zürich 2010 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) A Fire Inside - Der Name ist Programm beim "Give it a name Festival" im Xtra., Live in Zürich 2010 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) A Fire Inside - Der Name ist Programm beim "Give it a name Festival" im Xtra., Live in Zürich 2010 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) A Fire Inside - Der Name ist Programm beim "Give it a name Festival" im Xtra., Live in Zürich 2010 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen)

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