Ab dem 23.9. zieht die Musikindustrie den Veröffentlichungstag um drei Tage vor. Unterdessen entdecken die Konzerne das Exportpotenzial deutscher Musik.

Berlin (ola) - Bisher liegt der Wochenanfang für Musikkonsumenten am Montag - jedenfalls offiziell. Denn bislang erschienen an diesem Wochentag die neuesten Alben und Singles. Die umsatzstärksten Tage verzeichnet die Musikbranche jedoch am Freitag und Samstag. Nun reagieren die Konzerne auf den Markt. Mit einer groß angelegten Marketingkampagne, die Plakate, Werbespots und Logos auf Webseiten enthält, ruft der Deutsche Phonoverband auf der Popkomm den Freitag als Musiktag aus.

"Donnerstag ist der Kinotag, also muss Freitag der Musiktag sein", zitiert der Spiegel Gerd Gebhardt, den Vorsitzenden des Phonoverbandes. Offenbar ist dem guten Mann dabei zwar der Kino-Dienstag entgangen. Trotzdem veröffentlichen ab nächster Woche unter anderem Künstler wie Shakira, HIM und Sheryl Crow ihre neuesten Alben erst am Freitag. Die Veröffentlichung der Charts wird ab dem 7. Oktober ebenfalls auf den Freitag vorgezogen.

Neben einem kundenfreundlicheren Service erhofft sich die Musikindustrie auch höhere Umsätze, da der Konsument zeitnaher zu den neuesten Platten greifen kann. Nun - gerade in der Musikbranche muss das Träumen ja erlaubt sein. Positive Effekte erhoffen sich auch die Musik- und Radiosender, deren Chartshows vom Wochenende dadurch eine höhere Halbwertszeit erhalten.

Etwas weniger aufsehenerregend verlaufen noch die Bemühungen, deutsche Bands im Ausland zu platzieren. Nach Kraftwerk 1975 und Nena 1984 haben einheimische Musiker in dieser Hinsicht schon länger nicht mehr für Aufsehen gesorgt - allenfalls Rammstein gelten noch als internationale Stars. Nun prüfen die Konzerne, ob hiesige Größen wie Gentleman, Joy Denalane oder etwa Silbermond sich auch im Ausland etablieren könnten. So nehmen die Sympathen um Wir sind Helden einige Songs ihres aktuellen Albums in französischer, englischer und auch japanischer Sprache auf, berichtet der Spiegel.

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