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Unterwegs mit Sentino

What a difference a Buchstabe makes: Aus Flea mach Fler. Der hat, obwohl er den Labelbetrieb ja eigentlich einstellen wollte, wieder einmal einen gefunden, der dumm genug ist, bei Maskulin zu unterschreiben. Von der frischen Zusammenarbeit mit Sentino gibts inzwischen bewegte Bilder. Bitteschön. Die Miete fürs Hotelzimmer muss erheblich ausgefallen sein. Für genießbare Getränke hat das Budget ganz offensichtlich nicht mehr gereicht:

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10 Kommentare mit 10 Antworten

  • Vor 8 Jahren

    Unnormal, Champions League, hervorragend. Wer das hatet, kann kein echter Berliner sein. Und dazu noch das Video! Wie die sich bewegen, Alter, so lässig, das können doch keine Deutschen sein! So was habe ich hier noch nicht gesehen, einfach geisteskrank! Die holen doch gleich Macheten raus, Alter!

    • Vor 8 Jahren

      so siehts aus! das maskulin camp on top! da können nur solche spragen wie craze oder baudelaire nix mit anfangen, aber die haten ja auch fler und einen rapido... oder so

  • Vor 8 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 8 Jahren

    Endlich! Mir wird hier die besondere Ehre zuteil, ganz exklusiv für Laut.de meine Eindrücke von diesem musikalischen Sahnestück zu schildern!

    Beattechnisch haben wir hier feinsten Trapsound von internationalem Format von Mastermind Oster. Das Berliner Urgestein Fler hat sich mit dem hochtalentierten, alten Szenehasen Sentino zusammengeschlossen um gereift, doch hungrig in der Großstadtkulisse unterwegs zu sein und die Farben der Nacht zu besingen.

    Sentino, der erfahrene Pole mit hochkarätig bestückter Discografie weiß besonders in der hypnotischen Hook zu überzeugen:

    "Ich bin unterwegs nachts in Berlin
    Ich hab' kein Bock meine Waffe zu ziehn'
    Ich hab' kein Bock meine Waffe zu ziehn'
    Ich bin heute drauf auf Amphetamin"

    Hier verdeutlicht er, dass mit dem Alter auch die Einsicht Einzug in das kreative Großhirn des sympathischen Profis findet. Gewalt wird abgelehnt und ein friedevolles Miteinander propagiert. Eine große Geste, da auch Sozialkritik und Drogenkonsum angesprochen werden und für die großteils Halt suchende Zielgruppe eine wichtige Message in diesen unruhigen Zeiten. Beeindruckt von dieser großartigen Leistung zeigt sich auch Fler selbst die nötige Demut

    "Rapper wollen lustig sein
    Ich komm in den Club nicht rein"

    Sentino darf in seinen souveränen Versen vom Leben des führerscheinlosen, manchmal revolvertragenden Veteranen erzählen der klarstellt dass "Dein Business ist Micky Maus, das ist nicht Disneyland" sicherlich kein "Schwuchtel wie Kay One" jemals so treffend spitten könnte.

    Fler "war zur Tatzeit besoffen auf Hennessy", dehalb gibt es einige charmante Zeilen über schwitzende Anzeigende und suchende Bullen. Das lockert die vorher erzeugte düstere Stimmung bestens auf und der smarte Labelchef hat die Lacher im Guten auf seiner Seite.

    Ein Track, der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird und schon jetzt ein moderner Klassiker ist.

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    Nüchtern betrachtet sieht es jedoch nicht ganz so rosig aus. Fler und auch Sentino bieten einseitige, sprachlich holprige Texte mit zu wenig Fluss, da mir hingeworfene Sprachfetzen einfach viel weniger zusagen und ins Ohr gehen als ein flüssig vorgetragener Text. Die musikalische Untermalung ist gelungen pulsierend, vielleicht etwas monoton bei längerer Spieldauer. Die langsam vorgetragene, textlich öde Hook nimmt etwas den Drive des Songs, der generell wie ein Schnellschuss wirkt und auf beider Stärken wenig eingeht. Das insgesamt druckvolle Gesamtbild sorgt aber dann doch nochgerade noch so für eine 3/5.