laut.de-Kritik

Das Beste aus der Indie-Szene Lateinamerikas.

Review von

Mit dem Erstlingswerk "Echte Übersee Records - Finest Latino Ska And Punk" bringt das kleine Label ein Gemisch aus Punk-Rock bis Folklore-Ska aus Lateinamerika nach Deutschland, gespielt größtenteils von unbekannten Bands, die noch keine großen Auftritte hatten und außerhalb heimischer Gefilde noch relativ unbekannt sind.

"Los Guachos" von Karamel Santo eröffnet die CD, ein nettes kleines Ska-Stück, für eine Independent Band schon mal nicht schlecht. Ab dem zweiten Track gewinnen Dynamik und Melodie an Schwung, bevor sie bei "Alamalafa - Son para mi Corazón" in ein tiefes Loch fallen. Ab da ist nicht mehr schneller Ska angesagt, sondern langsamer Punkrock. Die Musik streift in ruhiger, fast zahmer Weise die einzelnen Einflüsse, aus denen Ska und Punk Rock entstanden sind. Mit dem Schweinepunk der Dryheavers ist der Tiefpunkt erreicht.

Dann werden kurze Abstecher in Richtung Reggae spürbar, zeichnen sich aber zu undeutlich ab, um wirklich auf sich aufmerksam zu machen. Schade eigentlich, etwas Abwechslung hätte der Platte gut getan, und dass Reggae und Ska wunderbar Hand in Hand gehen können, wissen wir spätestens seit den Pilfers".

Ab "Los Calzones - La Calle es su Lugar" steigt das Niveau wieder, vor allem Jai Alai bringen mit weiblicher Stimme frischen Wind in die Gehörgänge und zeigen uns, dass auch Frauen guten Ska machen können. Der qualitative Anstieg gipfelt schließlich in den letzten beiden Songs, die noch mal Lust auf mehr machen, doch genau da hört die CD leider viel zu schnell auf und lässt den Zuhörer hängen.

Trotzdem ist "Finest Latin Ska And Punk" ein guter Sampler mit vielen schönen Songs, auch wenn sich das Stimmungstief in der Mitte selbst mit dem gut befestigten Latin-Ska-Mauerwerk drum herum nicht komplett kitten lässt.

Trackliste

  1. 1. Karamelo Santo - Los Guachos
  2. 2. Los Calzones - Ji Ji Ji
  3. 3. SDZ aka Ska DaddyZ - Rude Boy
  4. 4. Un Kuartitto - Rude Boy
  5. 5. Amalafa - Son para mi Corizón
  6. 6. Tokadiscos - Cabaret
  7. 7. Wahala - Victimas sin Razon
  8. 8. Futuro Incierto - Cero Lineas
  9. 9. Los Dryheavers - Borracho y Agresivo
  10. 10. Tokadiscos - Charlie el Ratoncito
  11. 11. Amalafa - Queramé tu Sepultura
  12. 12. Karamelo Santo - Nino de Fuego
  13. 13. Los Calzones - La Calle es su Lugar
  14. 14. Jai Alai - Marcada por la Luz
  15. 15. Los Dryheavers - Lugar Favorito
  16. 16. Un Kuartito - Armando
  17. 17. Zaperoco Sound System - Malabar

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