laut.de-Kritik

Gewohnt vielschichtig, aber erstaunlich verzahnt.

Review von

Vielschichtig in ihrem Metier, aber nicht immer einfach im Zugang: Die Texaner verquicken nach wie vor Rock, Funk, Soul und Pop äußerst gekonnt miteinander. Das alles beeindruckend lässig vorgetragen und dennoch subtil in den musikalischen Arrangements.

Dass Spoon den Weg des geringsten Widerstands gerne meiden, zeigt auch Album Nummer Sieben. "Transference" bietet nicht den leichtesten Einstieg und gibt sich verzahnter als die Vorgänger "Ga Ga Ga Ga Ga" oder "Gimme Fiction". Verhalten zu Beginn ("Before Destruction"), entwickelt das Album nach und nach Spannung. Roher in der Produktion, weniger poppig als die Vorgänger – das könnte dem einen oder anderen Fan Zähneknirschen bereiten.

Doch sollte man nicht vorschnell die Segel streichen: "Transference" verlangt nach Aufmerksamkeit und Geduld, belohnt dann mit einzelnen, herausragenden Tracks, voller Groove ("Written In Reverse") oder hypnotischer Dichte ("Who Makes Your Money").

"Got Nuffin" oder "Trouble Comes Running" überzeugen mit krachigen, kantigen Riffs. Das eingängige "The Mystery Zone" steht hier im Kontrast und schlägt locker die Brücke zum Gitarren-Piano-Pop der früheren Auskopplungen.

Britt Daniels markant kratzig-spröder Gesang hält die Kiste gut zusammen, wo instrumentell der rote Faden fehlt. Doch kann auch er nicht ganz kompensieren, dass es dem Album trotz verzweigter Komplexität an Konsistenz und durchgehender Stimmigkeit fehlt.

"I Saw The Light" und "Out Go The Lights" ziehen sich beispielsweise unnötig, die Ballade "Goodnight Laura" reißt hingegen vorschnell ab. Das siebte Werk der Amerikaner lässt sich daher nur punktuell erschließen. Es als Ganzes zu lesen bzw. zu entziffern ist kein Leichtes und braucht zudem Zeit. So wirkt "Transference" eher nach loser Songsammlung - darüber täuschen auch die guten Momente leider nicht hinweg.

Trackliste

  1. 1. Before Destruction
  2. 2. Is Love Forever?
  3. 3. Mystery Zone
  4. 4. Who Makes Your Money
  5. 5. Written In Reverse
  6. 6. I Saw The Light
  7. 7. Trouble Comes Runnng
  8. 8. Good Night Laura
  9. 9. Out Go The Lights
  10. 10. Got Nuffin
  11. 11. Nobody Gets My But You

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4 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Spoon überraschen! Mit filigranen Techniken überwintern sie locker, ohne Holz nachwerfen zu müssen. Nichts wird aufgebläht und eine kleine Idee bleibt auch eine. Erwachsenen-Rock! Empfehlung... http://www.jahrgangsgeraeusche.de/2010/01/…

  • Vor 14 Jahren

    manchen menschen sollte man verbieten reviews über so großartige bands wie spoon zu schreiben...ich würde gerne noch schimpfwörter einbauen aber meinung is ja frei und so. blah blah.
    das album ist großartig und ich finde es erschließt sich einem eher leichter als die vorgänger, got nuffin' ist für mich bis jetzt eines der lieder des jahres

  • Vor 14 Jahren

    @WickerChair (« manchen menschen sollte man verbieten reviews über so großartige bands wie spoon zu schreiben...ich würde gerne noch schimpfwörter einbauen aber meinung is ja frei und so. blah blah.
    das album ist großartig und ich finde es erschließt sich einem eher leichter als die vorgänger, got nuffin' ist für mich bis jetzt eines der lieder des jahres »):

    Ganz meine Meinung!

  • Vor 14 Jahren

    Ich kann mich den vorangegangenen Meinungen auch nur anschließen!
    Kaum ist ein Album mal etwas vielschichtiger, wird es als konzeptlos betitelt... Nicht nachvollziehbar...aber gut, mir gefällt's und bedingt durch diese angenehm leichte Komplexität wird es kein Album sein, daß schon nach 3-maligem Hören in den Untiefen meines Regals landet.