laut.de-Kritik

Nostalgischer Maskenball mit Thrash-Anleihen.

Review von

Es verwundert eigentlich kaum, dass die Band "All Hope Is Gone" in Interviews gern den Beigeschmack eines finalen Albums gibt: Frontmann Corey Taylor feiert mit Stone Sour große Erfolge, von Slipknot selbst sind seit "Vol. 3: The Subliminal Verses", das ebenfalls als mögliche Letzte angeteast wurde, lediglich eine Liveplatte und DVD erschienen.

Solch Geplänkel haben die Jungs eigentlich gar nicht nötig, denn auch die fünfte Scheibe der Iowaraner hat jede Menge guter Songs. Kollege Cordas beschrieb schon 2004, dass Slipknot ihre Faszination für Struktur entdeckt haben. In der Hinsicht bringt "All Hope Is Gone" keinen großartigen Wechsel. und diese herrscht auch auf der neuen Veröffentlichung vor.

Neuerdings werden allerdings markante Thrash-Riffs verbraten. In Sachen Groove und Melodie machen die Maskenträger inzwischen eher Machine Head Konkurrenz. Nach dem Intro legt "Gematria (The Killing Name)" jedenfalls ordentlich los, und auch die beiden, nicht ganz so schnellen "Sulfur" und "Vendetta" machen in Sachen Riffing und Drumming keine Gefangenen.

"Psychosocial" stampft hingegen im Midtempo durch die Boxen und besitzt eine enorm melodische Bridge. Diese mündet wiederum in einen derb grooven Refrain mit jeder Menge Mitshout-Potenzial. Wer es nicht so mit Melodien hat, hält sich besser an das kräftige "This Cold Black" oder den Titeltrack. Hier geht ordentlich die Post ab, die Maskenmänner lassen ihren Aggressionen freien Lauf.

Konfliktträchtiger ist das ruhige, düstere "Dead Memories", das sich auch auf einer Stone Sour-Scheibe gut gemacht hätte. Vor allem der Refrain geht wirklich unter die Haut. Noch mehr passt "Snuff" eher zur Zweitband Taylors. Ob sich Slipknot-Fans damit auseinandersetzen wollen? Fraglich. Dass Corey seiner markanten Singstimme auch bei Slipknot mehr Raum einräumen würde, war jedoch abzusehen.

Trackliste

  1. 1. .Execute.
  2. 2. Gematria (The Killing Name)
  3. 3. Sulfur
  4. 4. Psychosocial
  5. 5. Dead Memories
  6. 6. Vendetta
  7. 7. Butcher's Hook
  8. 8. Gehenna
  9. 9. This Cold Black
  10. 10. Wherein Lies Continue
  11. 11. Snuff
  12. 12. All Hope Is Gone

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61 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    war anfangs von der neuen slipknot komplett enttäuscht, aber das album wächst von mal zu mal!!
    übersongs sind wohl "psychosocial" (da geht nix drum rum, selbst wenn man den schon zu oft gehört hat) "snuff" "sulfur" und "gehenna"...
    naja der ein andere lückenfüller hat sich aber trotzdem auch eingeschlichen... aber die gabs bisher auf jeder slipknot-scheibe...

  • Vor 14 Jahren

    Alle Slipknot-Alben sind auf ihre Art und Weise pädagogisch wertvoll. :D

    Allerdings halte ich es da wie so manch andere User...als jemand der bei Erscheinungsdatum der beiden ersten Alben Ende Teenager - Anfang 20er gewesen ist...der verknüpft halt nunmal Slipknot mit seiner Jugend und brutalem Geknüppel, was so in der Art noch nie dagewesen ist.

    Mein Lieblingsalbum ist übrigens auch IOWA mit dem Geissbock drauf. :)

  • Vor 13 Jahren

    also das "vol 3" album war echt klasse
    aber jetzt werden die mir zu mainstream-mäßing
    einige harte songs haben die schon aber der rest
    ist einfach nur seifiger rock
    echt schade...