laut.de-Kritik

Knackiger Re-Release für Neueinsteiger.

Review von

Da haben sich die Damen und Herren bei Sanctuary Records mal was Nettes einfallen lassen. Und zwar nicht nur diejenigen, die die Entscheidung gefällt haben, die ersten acht Rage-Scheiben wieder in remasterter Form inklusive Bonustracks und ausführlichen Booklets neu aufzulegen. Sondern auch Meister Naughty, der sich für die Bemusterung einen gar tollen Trick hat einfallen lassen.

Irgendwie werde ich aber das Gefühl nicht los, der Junge war einfach zu faul, die Scheiben komplett an alle Magazine rauszuschicken. Deshalb gibt es nun exklusiv bei uns die Review zu "Perfect Man", die restlichen Besprechungen kann sich der geneigte Fan auf der Rage-Page durchlesen. Dass "Perfect Man" die erste Platte war, die Rage als Trio einspielten, dürfte bekannt sein. Ebenso, dass mit Chris Efthimiadis (dr) und Manni Schmidt (g) zwei verdammt gute Musiker an Bord waren, die bis zu "Missing Link" sehr gut miteinander harmonierten.

Da mir der Sound auf dem '88er-Werk schon sehr gut gefallen hat, kann ich persönlich nicht behaupten, dass die Überarbeitung zwingend notwendig war. Trotzdem klingt jetzt alles natürlich etwas knackiger. Für heutige Ansprüche bestimmt kein Fehler. Auch das Booklet ist endlich mit allen Texten ausgestattet (was man sich bei Noise auf den Schallplatten immer wieder gerne gespart hat) und einige witzige Pix sind auch mit dabei. Dass Peavy seine Vocals in frühen, wie in heutigen Tagen ohne großartige Effekte auf der Bühne reproduzieren kann, zeigen die Live-Tracks.

Für mich waren Rage zu dieser Zeit schon immer so etwas wie das Bindeglied zwischen dem eher "Happy Metal" von Helloween und dem Thrash-orientiertem Sound von Acts wie Destruction. Was die Jungs als Trio damals auf die Beine gestellt haben, nötigt mir noch heute jede Menge Respekt ab. Man darf sich natürlich fragen, warum es sich lohnt, sich die CD aufgrund dessen sowie der fünf Bonustracks (drei Live-Stücke, dem Track "Last Goodbye", der schon auf der '92er "Beyond The Wall"-EP zu finden ist und einer bisher unveröffentlichten Akkustikversion von "Not Forever") zuzulegen. Für Neueinsteiger sind die Re-Releases jedenfalls eine sehr interessante Sache. Die alten Fans schätzen womöglich gerade den authentischen Sound der Originale.

Trackliste

  1. 1. Wasteland
  2. 2. In The Darkest Hour
  3. 3. Animal Instinct
  4. 4. Perfect Man
  5. 5. Sinister Thinking
  6. 6. Supersonic Hydromatic
  7. 7. Don't Fear The Winter
  8. 8. Death In The Afternoon
  9. 9. A Pilgrim's Path
  10. 10. Time And Place
  11. 11. Round Trip
  12. 12. Between The Lines
  13. 13. Symbols Of Our Fear
  14. 14. Neurotic
  15. 15. Shame On You (Live)
  16. 16. Don't Fear The Winter (Live)
  17. 17. Certain Days (Live)
  18. 18. Last Goodbye
  19. 19. Not Forever (Acc.)

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1 Kommentar

  • Vor 9 Jahren

    "Don't Fear The Winter" ist ein absoluter Kracher, der Rest nicht so. Alles nicht schlecht, aber zu kurz geraten und Peavys Stimme einen Tick zu hoch. Wie wäre es wenn einer die Re-Release Version von "Trapped" rezensieren würde ? Fände ich echt geil !