In "Iron Man" erzählt Tony Iommi von den Zeiten, als er noch Fingerkuppen hatte, bis hin zum Tod von Ronnie James Dio.

Konstanz (alc) - Tony Iommi ist unter die Schreiber gegangen, oder vielmehr: er hat schreiben lassen. TJ Lammers und Alan Tepper heißen seine Co-Autoren, die dabei behilflich waren, ganz tief im Oberstübchen zu kramen und Erinnerungen an seine Karriere zutage zu fördern.

Drogen? Alkohol? Mädels? Ja gerne!

Im Laufe der über 300 Seiten entsteht so das Bild eines Musikers, der eigentlich immer nur mit seiner Gitarre Musik machen wollte. Nebensächlichkeiten wie Geld und Eitelkeiten scheinen ihm weitgehend unnützes Beiwerk zu sein.

Drogen? Alkohol? Mädels? Ja gerne, aber wenn es um das Geschäftliche geht, scheint (nicht nur ) Iommi prädestiniert dafür gewesen zu sein, ausgenommen zu werden. Oder wie ist es zu erklären, dass er noch während der Ära Tony Martin als Sabbath-Sänger auf Tour gehen musste, um Kohle reinzubekommen? Seltsam.

Fingerkuppen in der Stanzmaschine

Wie dem auch sei, seine Leidenschaft als Gitarrist scheint all die Jahrezehnte nie nachgelassen zu haben. Lobenswert und schön für alle, die seine Riffs lieben. Was aber den Erzählfluss des Buches anbelangt, hat man stets das Gefühl, dass die Co-Autoren sich nicht wirklich viel Mühe gaben, aus dem Rohmaterial der Iommi'schen Erzählungen etwas Spannendes zu formulieren.

Das Buch beginnt schon fast erwartbar mit Tonys traumatischem Erlebnis, als er sich die Fingerkuppen an einer Stanzmaschine abtrennt, und endet mit Dios Tod. Dazwischen schummeln sich allerlei launige Erlebnisse, die fast zu 100% chronologisch erzählt werden. Unter anderem von Ozzys Hinterteil und Bill Wards Faible für Feuer.

Esoterik für Arme

Etwas störend sind ab und an sinnlos in den Zusammenhang gepferchte Abhandlungen, wie etwa die, dass Iommi es geschafft hat, seinen Geist vom Körper zu trennen und auf Reisen zu gehen. Esoterik für Arme. Eine detailliertere Unterfütterung seiner Ansichten gibt er nämlich nicht.

Neben derlei Humbug erfährt man, dass Ozzy schon in den Anfangstagen von Sabbath der verwirrte Heini war, der er auch heute noch ist. Bahnbrechend Neues oder Spektakuläres hat das Buch leider nicht zu bieten, wer aber auf Gossip aus dem Hause Sabbath und Co. steht und sich nicht an der Schreibe stört, darf hier gerne mal reinschauen.

Fotos

Black Sabbath

Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Black Sabbath,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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