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Lily Allen findet es "hard out here for a bitch"

Ich fand ihre Interviews ja ehrlich gesagt immer besser als ihre Songs, was grundsätzlich mal kein Kompliment ist, aber auf dem zweiten Album "It's Not Me, It's You" fanden sich dann doch ein paar ganz gute Popsongs ein. Es wäre schön, wenn sie die Tradition mit den guten Songs fortsetzen würde, denn ihre Vorabsingle "Hard Out Here" klingt leider wie ein schlechter Witz und der verwendete Autotune-Einsatz ist da nur der Gipfel der Enttäuschung. Sicher, vielleicht soll der auch nur ironisch gemeint sein, wie so vieles. Denn schon der Titel ist eine umgedeutete Persiflage auf "Hard Out Here For A Pimp", den 2006er Song von Three Six Mafia.

Nach einer Babypause will Lily also die Fahne der Frauenrechte im Pop hochhalten. Erst recht im Video: Dort wird viel herumgespielt mit Metaphern und Bedeutungsebenen des Betriebs, manches will sie ernsthaft, manches als Spaß verstanden wissen. Lily lässt sich Fett absaugen, dann singt sie "Don't need to shake my ass for you / cause I've got a brain", dann tätschelt sie Frauen-Hinterteile, dann schlürft sie Schampus. Die genaue Lesart dieses Handlungsstrangs kennt freilich nur Lily allein. Klar ist: Sie findet es nicht in Ordnung, dass Frauen im Pop immer noch auf Objekte reduziert werden.

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