Nach Ansicht der Vorsitzenden der US-Plattenindustrie, Hilary Rosen, sollen sich die Verantwortlichen von Napster bei Metallica entschuldigen. Die Band hatte im April die MP3-Tauschbörse verklagt.

New York (ebi) - In einem Brief hat die Vorsitzende der Recording Industry Association of America (RIAA) den Napster-Chef Hank Barry aufgefordert, sich persönlich bei der US-Rockband Metallica zu entschuldigen. Die Band hatte der MP3-Tauschbörse im Sinne der Interessen der Plattenindustrie einen Copyright-Klage an den Hals gehängt.

Mit dem eigentlich vertraulichen Schreiben reagiert Hilary Rosen auf den überraschenden Deal zwischen BMG und Napster. Bertelsmann will zukünftig von Napster-Usern eine Nutzungs-Gebühr verlangen. "Ich denke, die Band fühlt sich durch die Allianz ziemlich verschaukelt", meinte die Vorsitzende. Besonders Metallica-Drummer Lars Ulrich hatte sich mit der Klage gegen Napster bei Musik-Fans in der ganzen Welt eine blutige Nase geholt. Auch der Rap-Star Dr. Dre war gegen die Tauschbörse gerichtlich vorgegangen.

Metallica habe für andere Künstler Standpunkt bezogen und die Band-Mitglieder seien die eigentlichen Helden in den Streitereien gewesen. "Ich werde dafür sorgen, dass sie nicht vergessen werden, wenn sich die Dinge zu Gunsten aller Beteiligten entwickeln", wird Rosen weiter zitiert. Hierzulande hatte vor allem Smudo, Rapper der Fantastischen Vier, gegen die Internet-Piraterie Stellung bezogen.

Derweil zeigt eine Umfrage unter mehr als 1000 Usern der Website von "PC-Welt", dass über 83 Prozent der Leser mit den Plänen der strategischen Allianz nicht einverstanden sind. Bertelsmann plant eine monatliche Nutzungs-Gebühr von 4,95 US-Dollar. Die befragten Nutzer wollen dann auf kostenlose MP3-Dienste wie Gnutella ausweichen. Jeder zehnte Befragte hält den Preis dagegen für angemessen. Fünf Prozent der PC-Leser sind der Ansicht, der Betrag solle an die Musiker gehen.

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