Ein Anruf von Trent Reznor kann einiges bewirken. Zum Beispiel Karrieren wiederbeleben. Im Falle von Ladytron lag diese zwar nicht in Trümmern, ihr drittes Studioalbum wurde den deutschen Fans aber knapp zwei Jahre lang vorenthalten.

Zürich (mis) - Man muss sich das so vorstellen: Mitte Januar öffnet der Manager der britischen Band Ladytron sein Email-Postfach und findet dort eine Mail des Nine Inch Nails-Managements vor. Die bekundet Trent Reznors persönliches Interesse, dass das Quartett aus Liverpool ihn auf seiner gesamten Europa-Tournee begleitet. Start: 10. Februar.

"Das war natürlich etwas kurzfristig", erinnert sich Ladytron-Gitarrist und Keyboarder Daniel Hunt im laut.de-Interview grinsend, denn für diesen Zeitraum hatte seine Band bereits US-Dates fix gemacht. Aber solch ein Angebot darf man sich natürlich nicht entgehen lassen. "Auf die erste NIN-Etappe nach Portugal, Spanien und Frankreich konnten wir daher nicht mit und sind erst später hinzugestoßen. In Berlin konnten wir auch nicht dabei sein, weil wir in Italien spielen mussten", so Hunt, der vor kurzem von Liverpool nach Mailand gezogen ist.

Für Nine Inch Nails zu eröffnen, sei allerdings kein allzu schweres Unterfangen: "Ich meine, was ist das schlimmste, das passieren kann? Dass alle nur rumstehen und uns ignorieren? Well, von mir aus. Aber wenn es nur fünf Leute interessiert, ist es doch auch gut", findet Hunt, der bei Ladytron-Shows auch immer wieder Nine Inch Nails-T-Shirts im Publikum gesichtet hat. "Für Depeche Mode zu eröffnen, wäre viel schlimmer", scherzt er in Anlehnung an die linientreue Gefolgschaft der Synthie-Heroen.

Auch die persönliche Beziehung zu NIN-Boss Trent Reznor funktioniert bestens: "Er ist wirklich ein unheimlich netter Typ und unterstützt uns sehr. Vor kurzem hat er uns zwei seiner neuen Songs für einen Remix angeboten. Die Tour ist eine tolle Erfahrung für uns und wir werden hier besser behandelt als so manche Headline-Band."

Was Hunt über die US-Tourneen seiner Band, das Chaos bei Majorlabels und ein Treffen mit Bryan Ferry zu erzählen hat, lest ihr demnächst auf laut.de. Das dritte Studioalbum "Witching Hour" ist ab morgen in zwei Versionen erhältlich. Neben der regulären Platte erscheint auch eine Doppel-CD mit Remixes, u.a. von Ex-Smashing Pumpkin James Iha.

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