Die Tage nach dem Krebs-Tod des "leisen Beatle" George Harrison sind von weltweiter Trauer und Anteilnahme geprägt.

London (ps) - Der Tod kam nicht plötzlich. Die letzten Stunden der zur Hare-Krishna-Sekte übergetretenen Musiklegende waren akribisch durchgeplant und standen ganz im Zeichen seiner Religion. Berichten der englischen Zeitung "Sunday Mirror" zufolge soll Harrison seinen Tod im engen Kreis seiner Familie und mit Hare-Krishna-Mitglieder verlebt haben. Auf seinen persönlichen Wunsch standen ihm sein Mentor, der Sitar-Spieler Ravi Shankar (81), und zwei weitere Krishna-Jünger an seinem Sterbebett bei, sie sollen dem Beatle "auf seinem Weg zu Reinkarnation" geholfen haben.

Der Leichnam des Musikers wurde in Tücher gehüllt, mit Blumengirlanden bedeckt und mit Ganges-Wasser besprüht. Kurz nach seinem Tod wurde der Ex-Beatle in ein Krematorium gebracht und dort eingeäschert. Die Asche Harrisons wird nach religiösen Riten über dem nordindischen Fluss Jamuna zerstreut.

Sein Tod bewirkte Trauer auf der ganzen Welt: "Wir sind von der weltweiten Flut von Liebe und Mitgefühl für George zutiefst bewegt", ließen Harrisons Ehefrau Olivia und sein Sohn Dhani verlauten. Weiter laden beide alle Trauernden zu einer Minute der Meditation zu Ehren des Toten ein. Diese Schweigeminute wird heute um 13.30 Uhr Ortszeit, der Todeszeit Harrisons am letzten Donnerstag, stattfinden.

In Stadtzentrum seiner Heimstadt Liverpool wird heute Abend eine öffentliche Gedenkfeier abgehalten, zu der Tausende Fans erwartet werden. Zusammen will man Beatles-Lieder spielen und trauern. Außerdem schlug ein konservativer Abgeordneter des englischen Unterhauses vor, Harrison den Adelstitel zu verleihen und ihn zum "Sir" zu schlagen. Allerdings müsste man dazu das britische Vergabesystem für Adelstitel ändern. Bis jetzt dürfen nur ehemalige Militärangehörige nach ihrem Tod geadelt werden.

Zwölf Stunden nach Bekanntwerden des Ablebens schossen Harrisons Solo-Alben in den Verkaufsrängen des Online-Buch/Plattenladens "Amazon" in ungeahnte Höhen. Allein sein Dreifach-Soloalbum "All Things Must Pass" von 1970 kletterte bis auf Platz fünf der Albumcharts.

Eine weitere Verkaufsbombe soll schon in den Startlöchern stehen, berichtet die "Sunday Times". George Harrison hat kurz vor seinem Tod noch ein letztes Album aufgenommen, das er in ironischer Anspielung auf Legendenbildung in der Musikwelt "Portrait Of A Leg End" taufte. Noch vor kurzem hatte er Familienmitgliedern im Krankenhaus einige Songs vorgespielt. Textlich sollen die Songs sich mit Harrisons Leben in den vergangenen Jahren auseinandersetzen. Ob das Album mit allen 25 Stücken erscheint, liegt in den Händen seiner Witwe Olivia.

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