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Rap-Texte vor Gericht

Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der künstlerischen Freiheit und Fantasie der Verfasser. Mit Zeilen über kriminelle Handlungen wiesen sie oft auf Missstände hin oder erzählten schlicht Geschichten, ohne gleich selbst erhöhte Gewaltbereitschaft zu zeigen. "Man kann wohl kaum davon ausgehen, dass Bob Marley einen Sheriff erschossen hat, nur weil er in einem Lied davon singt", sprach Richterin Jaynee LaVecchia das aus, was wohl allen auf der Zunge lag.

Anhand allgemeiner Formulierungen darf also nicht auf die Psyche des Verfassers geschlossen werden. Erik Nielson von der University Of Richmond befürchtet dennoch, dass auch weiterhin Rap-Texte als Beweismittel verwendet werden. "Eigentlich sagt dieser Beschluss nur aus, dass die Texte mehr mit dem eigentlichen Verbrechen gemein haben müssen." Dies sei so vage formuliert, dass einige Kläger sicherlich einen Weg fänden, gewisse Texte zum Nachteil der Angeklagten auszulegen.

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1 Kommentar

  • Vor 9 Jahren

    ich wette, dieses wir-schließen-von-liedtexten-nicht-mehr-auf-die-psyche-ding nur für neg... nette leute wie craze gilt. (Dumpfe) White Power Kraken die straffällig wurden, werden sicher weiterhin strafverschärfung erfahren bei etwaiger "lyrischer" betätigung