Seite 5 von 24

"Rap muss in Therapie!"

Noch einen Schritt weiter geht Ben Salomo: "Rap muss in Therapie" verlangt er in seinem Statement in der Jüdischen Allgemeinen, in dem er seine Wahrnehmung antisemitischer Strömungen im Deutschrap seit dem 11. September 2001 rekapituliert.

"Das Misstrauen gegenüber den etablierten Medien wuchs mit der Zeit zu einer vollständigen Ablehnung heran, weshalb mich Sidos aktuelle Aussagen nicht überraschen, wenn er davon schwurbelt, dass unsere Medien alle einem reichen Typen gehören und wir deshalb 'alternative Medien' brauchen. Was wir heute bei Künstlern wie Xavier Naidoo, Sido oder Kollegah beobachten, sollte uns alle alarmieren, denn sie spiegeln einen Mindstate in unserer Gesellschaft wider, der inzwischen weit über die Rapszene hinausgeht."

Diese Meinung herrscht auch bei der Amadeu Antonio Stiftung, die aus tausenderlei aktuellen Anlässen am 15. Mai zusammen mit dem Anne Frank Zentrum zu einem digitalen Aktionstag gegen Verschwörungsmythen und Antisemitismus aufrufen. Hier gehts zum laufend aktualisierten Veranstaltungsprogramm.

"Ob analog oder digital, Verschwörungstheorien sind besonders gefährlich für Jugendliche. Sie bilden ein Einfallstor für antisemitische Stereotype und Feindbilder, die oftmals gar nicht sofort als solche zu erkennen sind", erklärt Patrick Siegele, der Direktor des Anne Frank Zentrums. "Mit dem digitalen Aktionstag gegen Verschwörungsmythen und Antisemitismus wollen wir insbesondere Jugendliche für antisemitische Äußerungen in ihrem eigenen Umfeld sensibilisieren."

Hilfe im Umgang mit Verschwörungsjüngern gibt die Amadeu Antonio Stiftung hier, zur Kampagne #glaubnichtalles findet ihr hier.

Seite 5 von 24

Weiterlesen

Doubletime Sido unterm Aluhut

Während Deutschrap in Verschwörungsmythen erstickt, zeigt Capital Bra, dass er seiner Zielgruppe wirklich alles andrehen kann. Auch Pizza.

2 Kommentare mit 13 Antworten

  • Vor 4 Jahren

    das ist alles gut und richtig, aber ich fürchte es reicht noch nicht. die amadeu antonio stiftung und correktiv sollten fusionieren und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstellt werden. als eine art ministerium für wahrheit. in unserer multikulturellen und weltoffenen Gesellschaft können wir keine abweichenden meinungen tolerieren. #keinfußbreit

    • Vor 4 Jahren

      Dieser Kommentar wurde entfernt.

    • Vor 4 Jahren

      Du solltest nicht unterschätzen, dass die Meinungsfreiheit ein sehr hohe Gut ist und so lange keine rassistischen o.ä. Parolen kundgetan werden ist (leider) vieles zu tolerieren. Ein Ministerium der Wahrheit, das restriktiv vorgeht (wie z.B. in China) würde die gefährlichen Tendenzen, die du verhindert haben möchtest, erst weiter befeuern. Man muss sich bei der Meinungsfreiheit so weit dehnen wie es nur geht und rechtlich/ethisch möglich ist, damit die Gegengewalt damit nicht erst recht entsteht. Was die Leistung des Sozialministeriums in verschiedenen Dingen angeht, die zur Umsetzung kommen sollen, siehe auch meinen Beitrag unten!

    • Vor 4 Jahren

      Tolerare hieß was noch mal? Ertragen, erdulden? Das was hier mit deiner braunen Gülle gemacht wird. Wir ertragen auch Beatrix von Storch und Bernd Höcke. In einer vernünftigen multikulturellen und weltoffenen Diktatur hätte man die längst vom Schlauchboot getreten.

    • Vor 4 Jahren

      Mhhh, ich glaube du hast meinen Beitrag nicht so sehr verstanden. Vielleicht doch nochmal eine komödiantische Variante :)?

    • Vor 4 Jahren

      Das was CAPS sagt.

    • Vor 4 Jahren

      das was torque sagt :koks:

    • Vor 4 Jahren

      Das was die Tripple7 sagt.

    • Vor 4 Jahren

      Klar, dass vW wieder seine dumpfrechte Gesinnung offen zur Schau stellen muss. :D

    • Vor 4 Jahren

      Torque? Bin ich das? :D

      Ne, was MannIN nicht versteht ist, dass je früher man "Meinungen" bekämpft (die sich rechtsstaatlich absegnen lassen), desto mehr Energie kommt zurück. Das hat auch Nachteile für jeden Einzelnen in dieser Gesellschaft: Unruhen, Gewalt, etc.
      Das bedeutet ja nicht, wie Caps fehlurteilt, dass das meine Meinung ist, sondern dass das Risiko ein Wahrheitsministerium zu errichten immer auch beinhaltet, dass es irgendwann auch an Rechte fällt. Gedanken können warten bis zu einem günstigen Zeitpunkt. Ich finde diese Vorstellung daher mehr als naiv und auch gefährlich.

      "Ich mag verdammen was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzten, dass du es sagen darfst."

      - Voltair

    • Vor 4 Jahren

      @menstrumannin

      weiß doch, was ich dem pöbel schuldig bin ;-)

    • Vor 4 Jahren

      Mit "bekämpft" ist natürlich sehr restriktiv gemeint, also "Verbot".

  • Vor 4 Jahren

    Ich glaube das Misstrauen gegenüber den Medien wuchs auch durch die Einführung von hartz IV, die Finanzkrise und die verfehlte Renten- und Sozialpolitik im Allgemeinen. Hinzu kam das Internet, das nun Verschwörungstheorien anbietet und die Menschen ihre politische Mitbestimmung in Verschwörungsästhetik transformieren.