Seite 30 von 30

1: Cocteau Twins

Aus dem Punk der späten 1970er kommend, liefern Cocteau Twins spätestens ab 1984 die Dream Pop-Blaupause. Ohne ihren Meilenstein "Treasure" würde es diese Liste in dieser Art nicht geben. Egal, ob My Bloody Valentine, Lush, Slowdive oder Beach House: Sängerin Elizabeth Fraser und Robin Guthrie beeinflussten im Grunde jeden der hier aufgeführten Acts.

Das schottische Paar und seine wechselnden Mitstreiter entwickelten sich vom Post-Punk, Etheral Wave und Gothic Rock zu ihrer eigenen Sprache. Guthries mit Effekten überhangene Gitarren und Klanggebilde sorgten für das Grundgerüst, über den sich Frasers hoher, oft in einer Phantasiesprache vorgetragener Gesang legte. Ihre Songs konnten für jeden alles und wiederum nichts bedeuten. "Viele meiner Texte habe ich in Büchern und Lexika gefunden, die in Sprache geschrieben sind, die ich gar nicht verstehe. Diese Worte haben keine Bedeutung – bis ich sie singe", erklärt Elizabeth. "Es gibt mir mehr Freiheit. Und ich hatte auch einfach nicht den Mut, auf Englisch zu singen. Ich war vielleicht auch einfach zu schüchtern dafür." Erst in den frühen 1990ern begann sie, zunehmend auf Englisch zu singen.

Nachdem sich Guthrie und Fraser trennten und die Sängerin kurze Zeit eine intensive Beziehung mit Jeff Buckley führte, zerbrachen die Cocteau Twins 1997. Von Elizabeth hörte man seitdem nur noch selten. Sie arbeitete mit Peter Gabriel und Yann Tiersen zusammen und sang, da sie fließend Elbisch spricht, für die "Der Herr Der Ringe"-Trilogie die Songs "Lothlórien" und "Isengard Unleashed". Ihren größten Erfolg hatte sie jedoch mit dem bewegenden Massive Attack-Stück "Teardrop", dessen Text sie schrieb, kurz nachdem sie von Jeff Buckleys Ertinken hörte.

"Während ich mich für meine Hochzeit fertig machte, habe ich Cocteau Twins' 'Treasure' hoch- und runtergehört. Das hat gut gepasst, weil es für mich der romantischste Sound ist, den ich je gehört habe." - Robert Smith

Album-Tipp: "Treasure"

Seite 30 von 30

Weiterlesen

1 Kommentar