In-Grid - " Rendez-vous"

"Tu es foutu" heißt der Hit von In-Grid, der in fast ganz Europa die Singlecharts knackte und auch auf dem ersten Album "Rendez-vous" der Italienerin zu finden ist. Denn Vorsicht, In-Grid ist keine Französin, auch wenn sie auf Französisch singt.

Die renommierten Chartproduzenten Larry Pignagnoli und Marco Soncini haben gemeinsam mit der jungen Künstlerin einen Vocal-Dance entwickelt, den Techno-Beats zum Teil markant verschärfen. Die etwas raue, melancholisch angehauchte Stimme der Sängerin wird in manchen Tracks vom Akkordeon begleitet ("In-tango", "Tu es foutu", "Pour toujours"), was den französischen Flair unterstützt.

Die Songs sind alle extrem dance-lastig, die Vocals sexy, manchmal klingen sie aber auch etwas gepresst ("Mais la nuit...il dort"). Die Texte erzählen von Liebe, von Glück und Entäuschung. Besonders die Refrains sind leider meist sehr einfältig.

"Pour toujour" hat zum Beispiel ganz ähnliche Beats wie "Tu es foutu", und auch "I'm folle de toi" ist unverkennbar aus dem selben rhythmischen Grundtyp entstanden. Erst die letzten Tracks zeigen etwas musikalische Vielfalt, zumindest feine Ohren vernehmen im Hintergrund hübsch klingende Pfeif- (Scratch?-)Einlagen ("Esclave de toi") und kleine Gitarrenpassagen ("Va au Diable").

"Rendez-vous" ist ein Beispiel dafür, dass die Musik, die in den Charts gefragt ist, nicht unbedingt qualitativ gut und einfallsreich sein muss. Irgendwie habe ich das Gefühl, nachdem "Tu es foutu" Erfolg hatte, wollten die Produzenten mit wenig Aufwand ganz schnell noch mehr Geld verdienen. Vielleicht ist "Tu es foutu" auch so schnell bekannt geworden, weil der Text leicht hängen bleibt und aus dem Song einen Ohrwurm macht: "Tu m'as promis et je t'ai cru, tu es foutu-tu-tu-tu-tu-tu".