laut.de-Kritik

Ein unfertiges Stück Kunst.

Review von

Fischer-Z ist tot. Es lebe Fischer-Z.

John Watts präsentiert sich auf seinem neuen Album "Ether" lebendiger denn je. Watts, Kopf der britischen Band Fischer-Z, der auch auf zahlreiche Soloalben zurück blicken kann, firmiert wohl nur noch aus kommerziellen Gründen als Fischer-Z. Vom Rest der Band ist nämlich niemand übrig geblieben.

Das musikalische Grundgerüst von Ether ist ausschließlich am heimischen Laptop entstanden. Ein Konzeptalbum also. Nach und nach gaben Musiker aus Berlin, Hannover (Fury In The Slaughterhouse-Umfeld) und Stuttgart den Songs ihren letzten Schliff. Die instrumentelle Begleitung ist aber eher dürftig bis durchschnittlich ausgefallen. Und es ist nicht zu überhören, dass die Arrangements etwas uninspiriert und irgendwie unfertig wirken. Einzig der Gesang, Watts unvergleichliche Kopfstimme, hat nichts von seiner Ausdrucksstärke verloren.

An dieser Stelle ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass "Ether" viel mehr sein will als schlicht ein weiterer Tonträger in Watts Diskographie. Einer Performance, einem Kunstprojekt gleich, soll der CD eine Art Roadmovie folgen. Sozusagen der Film zum Soundtrack. Und auch auf Tour ist ab Drehschluss wohl weniger mit einem herkömmlichen Konzert als vielmehr mit einer Multimediashow auf der Bühne zu rechnen.

Lassen wir uns also überraschen. Ein paar gelungene Songs wie "Famous" (ein Stück über den Pop Art Künstler Andy Warhol), "Over" (über den Niedergang des Britischen Empire im 20. Jahrhundert) oder der Ohrwurm "Jukebox" werden uns die Zeit vertreiben. Bis dahin ist "Ether" aber nichts weiter als ein unfertiges Stück Kunst.

Trackliste

  1. 1. Ether
  2. 2. Jukebox
  3. 3. Supernatural
  4. 4. Famous
  5. 5. Glorious
  6. 6. Beep
  7. 7. Eclipse
  8. 8. Amnesty
  9. 9. Promenaders
  10. 10. Fury
  11. 11. Home
  12. 12. Plummeting
  13. 13. Anything
  14. 14. Over
  15. 15. Valley
  16. 16. Only

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