A Certain Frank - " Nothing"

Electronic für Soundfetischisten und Klangästheten. Mit dem Albumtitel "Nothing" stapeln Kurt Dahlke und Frank Fenstermacher ganz schön tief. Ihr Projekt A Certain Frank präsentiert sich soundtechnisch in erfrischender Qualität. Doch eine gute Produktion ist nur die halbe Miete. Die andere Hälfte besteht aus der musikalischen Eingebungsempfindlichkeit. Mit dieser haben A Certain Frank auch auf der inzwischen dritten Veröffentlichung keinerlei Probleme. Songs mit einem prima Spannungsaufbau, differenzierter Arbeit an den Loops, abwechslungsreichen Arrangements und klanglichem Feingespür zieren das Album der Band. Langfristig stören die Low-Fi-Krachmacher-Drumloops ein wenig, weil sie in sehr vielen Takes ihren Einsatz haben. So erwartet man sie mit gemischten Gefühlen, die Störelemente (die den Dreck symbolisieren) im ansonsten sehr aufgeräumten Klangbild.

Unter Mithilfe des "Tosca" (Dorfmeister/Huber) Drummers Mike Daliot, des Amsterdamer Bassisten Pascal Plantinga sowie den Sängerinnen Karin Knipphals und Mai Lingani werden die musikalischen Einzelteile zu einem stimmigen Gesamtbild verwoben. Die rhythmische Basis bieten dabei moderne Grooves zwischen Trip Hop und Dub.

Trotz mehrerer Sängerinnen leidet die Platte leider unter massivem Stimmenschwund. Dieser heimtückische Virus befällt auffallend häufig Produktionen aus dem Electrobereich, wo "echte" Musiker vermeintlich entbehrlich sind. Am Ende hört man ihnen dann doch an, dass ein Sample keine roten Fäden spinnen kann, und ist es noch so lang. Am deutlichsten ist das dann wahrnehmbar, wenn keine Stimme da ist, die auch zwischen verschiedenen Songs einen Bezug herstellen kann. Will sagen, auf diese hervorragenden Playbacks noch eine sexy Stimme und ein paar catchy Lines drauf packen, dann spielen die Herren Dahlke und Fenstermacher ganz vorne mit. So müssen sie sich mit den vordersten Rängen des Spacenight-Genres zufrieden geben.