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Platz 1: "Blood Sugar Sex Magik" (24. September 1991)

Was soll man über dieses Album noch schreiben? Man hört es einfach. Eine Platte, die über sich hinausweist, und eine, wie sie eine Band eben nur ein Mal hinkriegt. "Blood Sugar Sex Magik" formte wie Nirvanas "Nevermind" Anfang der Neunziger das Antlitz des populären Alternativerocks. Beide Scheiben erschienen auch noch an ein und demselben Tag. Wahnsinn!

"BSSM" rückte bis auf Rang drei der Billboardcharts vor und brachte den globalen Durchbruch (und das bei fast 74 Minuten Spielzeit). Unter dem Einfluss von Produzent Rick Rubin entfaltete sich das Potential der einzelnen Bandmitglieder sowie der Band als Ganzes wie nie zuvor. Damals stimmte einfach alles, vom Zeitgeist angefangen bis hin zum Personal und den Songs. Rein musikalisch betrachtet, bewahren sich die Peppers ihre Anti-Mainstream-Attitüde, die Drums knallen, man hört sie so deutlich wie nie. Diese Toughness kommt unter Rubin aber arschcool statt im Heavy Metal-Style und tendenziell im Midtempo-Groove daher ("Give It Away", "Suck My Kiss", "Naked In The Rain", "The Greeting Song").

Und nie hörte sich das Wort Funkrock geiler an als bei "If You Have To Ask", "Funky Monks", " The Righteous & The Wicked" oder "Apache Rose Peacock". Einen acht Minuten-Song wie "Sir Psycho Sexy" hätte man Jahre zuvor noch im doppelt so schnellen Tempo abgespult. Die Melodien und Harmonien bekamen nun noch mehr Raum zum Atmen als zwei Jahre zuvor auf "Mother's Milk". So bewies sich Anthony Kiedis erstmals als richtig guter Sänger in der Gesangskabine (die Balladen "Under The Bridge", "Breaking The Girl", "I Could Have Lied"). Gerade seine Performance wird später oft belächelt, ist der Liveauftritt nicht gerade seine Stärke. Dennoch wäre der Welterfolg der Peppers ohne seine Stimme (und sein Aussehen) so wohl nicht eingetreten. Die Sache vollends rund macht die transparente Produktion, die wuchtig, dynamisch und luftig zugleich klingt. Epochal.

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