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Tool - "Lateralus"

Mitten in den Garage Rock- und Nu Metal-Hype des jungen Jahrtausends fällt "Lateralus" wie ein Sprengsatz. Fünf Jahre nichts Neues veröffentlichen, für damalige Verhältnisse ein Luxus, den sich maximal 70er Jahre-Rockdinos erlauben dürfen. Tool, wie immer, didn't give a fuck und präsentieren einen Progbrocken, der trotz der gewohnten, samtweich in 11/8-Takten aufgehenden Mucker-Angeberei eine bis dato ungeahnte Melodiösität aufzeigt und sämtliche Skeptiker aka "Aenima"-Die-Hards vollends befriedigt.

Angeführt vom Standout-Track "Schism", der später bei den Grammy Awards mal eben Slayer, Black Sabbath, System Of A Down und Slipknot auf die Plätze verweist, vertrauen Tool ihrem Erfolgsrezept aus hypnotischen Acht-Minuten-Songs voller Schmerz, Aggression und Dynamik und hieven so ihr eigenes Genre auf ein neues Level. Textlich steigt Maynard James Keenan noch ein paar Stufen tiefer in die Abgründe der menschlichen Psyche hinunter, thematisiert Leid, Narzissmus und Liebe in so verschlüsselten wie ergreifenden Textzeilen. Ein homogenes Werk, an das "10.000 Days" fünf Jahre später nicht mehr heranreichte. Aber dann kam ja noch "Fear Inoculum".

Tool - "Lateralus"*

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5 Kommentare mit 7 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Fear Inoculum kann 10.000 Days die Schuhe putzen

  • Vor 3 Jahren

    Konsens, dass das hier wohl ihr Zenit ist - Ænima wird zumindest hier bis heute harter gefühlt.

    • Vor 3 Jahren

      Fear Inoculum, hab ich damals geschrieben, ist Benchmark und dabei bleibt es bis zum nächsten Album. Immer betrachtet unter den Gesichtspunkten Erwartung, technischer Fortschritt und wie lange hats gebraucht.

      Lateralus und Ænima gehören zusammen und 10.000 Days ist so ein Zwischendurchdingen.

    • Vor 3 Jahren

      Rein auf der bandtechnischen Entwicklungsebene halte ich "Destroy Erase Improve" von Meshuggah übrigens für deren Ænima. Dort lässt sich präzise der Weg^der Mitglieder ins Raumschiff nachvollziehen. Davor war eindeutig generische Metalband (bzw. im Falle Tools eine solide Alternative Rock-Band), als sie dann mit der Chaosphere (respektive Lateralus) an Board wieder auf der Erde aufschlugen, wirkte es es, als seien sie da zum allerersten Mal irgendwo in der lokalen Gruppe gestrandet.

    • Vor 3 Jahren

      Versuche das Post zu verstehen, sorry!

      Vor Ænima war Tool eine gewöhnliche Metalrockband, d'ac­cord. Mit Ænima haben aus meiner Sicht Tool ein quasi neues SubSub Genre ge- und begründet und zwar progressiver Rockmetal mit psychodelischen Einflüssen. Das war vor allem auf der Ænima gut zu hören, letzteres, kann man aber auch als Abkehr von gewohnten Trammelpfaden ansehen, jeder wie er halt mag.

      Mit Lateralus haben sie die Abkehr quasi beendet, wenn ich den Weg gehen als Massstab ansetze.

      10.000 Days war nicht so on the Point eingespielt. Live hingegen durch die Trademarks aus Lateralus und Ænima ergänzt und verstärkt, kam der Katalag mit 10.000 Days recht gut an.

      Die Gedult der Fans u. neuer Zielgruppen hielt immerhin fast 11 Jahre und Fear Inoculum gab ihnen das voll zurück. Das ist schon sehr ungewöhnlich bzw. so noch nie gewesen.

      Es bleibt mir nur noch zu sagen, Benchmark, soll mal einer besser machen!

    • Vor 3 Jahren

      Wie schreibst du das mit ner stinknormalen Tastatur? Das Ænima copy/paste. :D

    • Vor 3 Jahren

      Man das Edit fehlt: "Katalog" selbstverständlich!

  • Vor 3 Jahren

    Kann natürlich auch einfach sein, daß es kompletter Schwachsinn ist, sich über die Reihenfolge der Lieblingsalben von Tool zu streiten. Die sind alle enorm unterschiedlich, und das sollten sie offensichtlich auch sein. Von außergewöhnlicher Qualität sind sie jedenfalls alle.

  • Vor 3 Jahren

    Hat mich extrem geprägt. Nach dem Release gefühlte hunderte Male gehört und halte es immer noch für ihr absolutes Meisterstück. Muss sagen, ich war damals 14, ey, und dann noch so eine Musik. Die Platte wird immer einen großen Platz in meinem Herzen einnehmen.

  • Vor 3 Jahren

    Ich habe neulich zum ersten Mal seit Jahren meine Lateralus CD aufgelegt und festgestellt, dass sie nach dem Titeltrack (auf meiner 20 Jahre alten Version noch fälschlich als "Lateralis" bezeichnet) einfach den Geist aufgibt. Gut, wurde einst viel gehört und ich muss sagen, dass ich den Rest schon immer auch eher vergessenswert fand.