Porträt

laut.de-Biographie

Brenna

Vom Schlagzeuger zum Rapper und Sänger, dann zum Produzenten: Wer sich mit diesem Mann befasst, kommt um die Einsicht recht schnell nicht herum: Brenna ist ein Mann mit vielen Talenten.

Er selbst sieht es pragmatischer: "Ich bin in erster Linie Musiker", erklärt er im Interview mit rap-n-blues.com seine Motivation. "Mir ist es wichtig, einen guten Song zu machen. Da fließen dann alle Komponenten zusammen: rappen, Song schreiben und produzieren."

Die Liebe zur Musik, glaubt Brenna, habe er von seinem Vater geerbt, von der Mutter das Talent, sich auszudrücken. Letzteres kommt besonders in seinen Texten zum Tragen, die zuweilen hart und straßentauglich, aber durchaus auch nachdenklich und in die Tiefe gehend ausfallen.

"Ich bin nicht einfach nur ein Typ, der ein paar Reime aneinander hängt", grenzt er sich im Gespräch mit MKZWO vom Gros seiner Kollegen ab. Brenna hat immer etwas zu sagen.

Hip Hop-Fans merken das seit Mitte der Nuller Jahre. Dann nämlich beginnt Brenna, als eine Hälfte des Duos Brenna & Desasta die Jams in näherer und weiterer Entfernung seiner Heimatstadt Hagen aufzumischen. 2004 erscheint nach mehreren Mixtape-Veröffentlichungen das erste gemeinsame Album "Prolls Choice".

Brenna liefert dem Ruhrgebiet eine wahre Hymne. 2007 trägt das zweite Brenna & Desasta-Album, das bei Ercandize' Label Azzazeen eine Heimat gefunden hat, den gleichen programmatischen Titel: "Der Pott Is Back".

Brenna & Desasta sind an mehreren DVD-Produktionen beteiligt, darunter "Feuer Über Deutschland". Dem Kontakt zu Kool Savas dürfte außerdem der Support-Job auf der "Optik Takeover"-Tour geschuldet sein.

Brenna produziert außerdem Beats für diverse Kollegen, darunter Toni der Assi und Atom One. Er tourt mit Ercandize und Too Strong. Bei den Live-Shows der letztgenannten spielt er zudem regelmäßig Schlagzeug. Ein Job, den er aushilfsweise auch schon bei Extrabreit übernommen hat.

Den Beginn seiner Solo-Diskografie markiert 2008 gleich ein Doppelalbum: Brenna debütiert mit dem größtenteils selbstproduzierten, nur folgerichtig auch selbstbetitelten "Brenna" bei SuperDope Inc.

Seine Beats lassen durchaus rockige Töne durchklingen. Für Brenna gar kein Widerspruch zu seiner Verankerung im Hip Hop: "Die Einflüsse, die mich geprägt haben, sind neben Hip Hop halt Rock, Blues und R'n'B." Letzteres zeigen besonders die reichlich zwischen seine markant abgehackten Flows eingestreuten Gesangseinlagen.

Seinen zweiten Alleingang, der 2011 folgt, betrachtet Brenna bereits als Neuanfang, auch wenn sich an seiner Musik nicht viel geändert hat. "Runder", schätzt er selbst "Drama" ein. "Das Album vorher, das war eher eine Ansamlung von Tracks."

Noch immer schwingen Rock und R'n'B mit. Brenna spielt die meisten Instrumente, das Schlagzeug sowieso, aber auch Gitarren, selbt ein. Einen Song nimmt er zusammen mit seinem Vater auf: buchstäblich ein Treffen zweier musikalischer Generationen.

Im Dezember 2013 kündigt Brenna den nächsten Streich an. Bis "Plan B" Veröffentlichungsreife erreicht, ziehen allerdings satte zwölf Monate ins Land. Erstmals produziert Brenna nicht nur den Großteil, sondern restlos alle seine Beats alleine.

"Plan B" erscheint bei Eartouch Entertainment und birgt unter anderem Featureparts von Ercandize, Vega und Lakmann. Der übrigens schreibt Brenna den Verdienst darum zu, seinen eigenen Rap-Stil gefunden zu haben:

"Brenna stellte mir die Prämisse, so zu schreiben, dass ich das auch live rappen kann", erinnert sich Lakmann gegenüber der Juice. "So hab' ich gemerkt, dass ich eine viel tiefere Stimme habe und relaxter rappen kann ... Viele sagen mir, dass ich jetzt so rappe, wie ich rede. So sollte es sein."

Brenna selbst lässt sich weiterhin Zeit. 2017 gehen seinem vierten Album "Hasstag" zunächst einmal die Vorboten "Geisterhaus" und "Was Ihr Denkt" voraus.

Wozu auch die Eile? Brenna ist längst lange genug im Geschäft, um sich die selbstbewusste Zusammenfassung leisten zu dürfen: "Mit Erzählungen aus seinem Leben und seinem Umfelde erreicht Brenna den Verstand eines jeden Menschen, der Rap lebt und liebt."

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