laut.de-Kritik

Get pussys, get money!

Review von

Das South Central Cartel soll laut Presse-Info gemeinsam mit NWA und Comptons Most Wanted zu den Pionieren des Gangsta Raps gehören? Auf ihren Sound mag das ohne Zweifel zutreffen, doch textlich haben sie mit der politischen Brisanz und der direkten Härte von den Obengenannten eher wenig gemein.

Musikalisch lässt sich besonders das erste Drittel der Platte mit einem einzigen Buchstaben schnell beschreiben. Ein dickes G steht wahlweise für das G vor G-Funk oder eben für G wie Gangsta-Rap. Das Intro eröffnet im Snoop Dogg'schen Stil, bei dem eigentlich nur die obligatorischen "for shizzles" und "dizzles" fehlen. Sofort bouncen die Synthies in bester Westcoast-Manier, die bei "Yea Baby" mit einem Austin Powers-Vocal-Sample, bei "Famous" und "Body Shots" mit einem gesungenen Refrain à la Nate Dogg aufgelockert wird.

Ein ist Thema omnipotent. Die drei Rapper, der Sänger und die zwei DJs lassen es sich nicht nehmen, ihre Herkunft zum zentralen Thema des Albums zu machen. South Central Los Angeles ist die Heimat, und die gilt es zu repräsentieren bis zum Abwinken. In "Welcome To LA" laden sie in den touristisch eher wenig ansprechenden Stadtteil gleich mehrfach ein. Bei "Thug Tha Club" steht die kalifornische Art zu feiern im Mittelpunkt. "We are here in California, anything you want we got for ya!"

Nachdem die wichtigsten Dinge geklärt sind, schaltet das Kartell einen Gang zurück. Die Beats werden merklich ruhiger, und die Jungs entfernen sich immer weiter von dem energiegeladenen G-Funk. Wurden in den vergangenen Gangsta-Rap Zeiten noch herrschende Ungerechtigkeiten an den Pranger gestellt, scheint mittlerweile "alles gut" zu sein, wie in "So Many Words" dargestellt.

Ein wenig aus der Reihe fällt der Beat zu "OH". Eine simple Bass-Line und ein gezupftes Gitarrenriff klingen zu den passenden Raps und dem gesungenen Refrain sehr interessant. Bei "Staccin My Paper" kommt die Sanftheit der harten Ghetto-Rapper zu seinen Höhepunkt. Derart soft wurde definitiv noch nie zuvor "Keepin it gangsta" gesäuselt.

Den Klimax der Ruhe einmal überschritten, geht die Reise trotzdem nicht wieder zurück zur harten Ghetto-Realität. Jedenfalls musikalisch nicht. Bei "Get Money" beschreiben sie immerhin noch einmal das Leben in einem sozialen Brennpunkt LAs: "Life ain't nothin' but bitches and money, get money, get pussys, get money."

South Central Cartel haben auf jeden Fall den Vorteil durch ihre vier MCs ein wenig Abwechslung in die G-Funk'sche Eintönigkeit zu bringen. Trotzdem gelingt ihnen mit "South Central Hella" kein Meisterwerk. Dazu fehlt die musikalische und textliche Relevanz.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Don't Trip
  3. 3. Yea Baby
  4. 4. Famous
  5. 5. Hit It In My Chuccz
  6. 6. Do It Movin
  7. 7. Body Shots
  8. 8. Thug The Club
  9. 9. Welcome To LA
  10. 10. So Many Words
  11. 11. The First Time
  12. 12. OH
  13. 13. Staccin My Pappers
  14. 14. Comin Up
  15. 15. Playin Games
  16. 16. Get Money
  17. 17. Niggaz In Da Hood
  18. 18. It Ain't Worth It

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