laut.de-Kritik

Luftiger Pop in der Tradition von Beatles und Beach Boys.

Review von

Hinter One-Two verbergen sich die Pariser Musiker Frédéric Beucher und Séverin Tézemas de Montcel. Großartig in Erscheinung getreten sind die beiden bisher noch nicht. Abgesehen von der EP "Oh Yeah, Alright" und ihrem Remix zu "Warning Siren" vom aktuellen Tiefschwarz-Album "Eat Books".

Auf dem Tiefschwarz-Label Fine Music erscheint dieser Tage denn auch das Debüt "Love Again". Beileibe nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um durchzustarten, weg von den Hinterbänken des Franzosenpop, hinein ins Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Doch wofür stehen One-Two konkret? "Powerpop up to the top" verspricht ihre Seite bei myspace.com. Der Inhalt der bereits genannten EP, ebenfalls auf "Love Again" vertreten, bildete mit dem bleepy geratenen Sixtiespop von "Oh Yeah, Alright" sowie "Heady Melody" mit stampfender Bassdrum und analogen Synthieklängen keinen schlechten Appetizer für das Debütalbum, das sich inhaltlich nicht großartig unterscheidet.

Ja, Beucher und Tézemas stehen nach wie vor auf Popmusik aus den Sechzigern, namentlich The Beatles und The Beach Boys und deren Art, luftigen Pop zu machen. Sie verhehlen auch nicht, dass ihre Landsleute von Phoenix und Tahiti 80 ebenso zu ihren Lieblingen zählen wie die Elektro-Rocker LCD Soundsystem und Soulwax.

Die Letztgenannten machen sich auf "O-Hot Brain" bemerkbar, das einen LCDesken dynamischen Basslauf mit aufgekratzten, sirenenartigen Synthies samt Bleeps vereint und trotzdem nach den Gebrüdern Dewaele klingt. Höchstwahrscheinlich liegt das am gedoppelten Gesang und einem typischen Soulwax-Gitarrenriff. Ähnlich kraftvoll wie das mit fetzigen Gitarren ausgestattete "Pretty-Pretty". Unübertrefflich entrückt-knarzig präsentiert sich "The End Of Your Song".

Beim Gesang von "Emma Needs A Love Song" dagegen glaubt man kurzzeitig sogar Neil Diamond heraus zu hören, doch mit dem im Englischen allgegenwärtigen tieäitsch (th) mag das bei One-Two nicht immer ganz hinhauen. Es entsteht der Eindruck, One-Two wollten alles gleichzeitig sein. Leider gerät dabei die eigene Handschrift ins Hintertreffen, die Originalität bleibt letztlich auf der Stecke.

Ihre Musik besitzt einen relativ hohen Wiedererkennungswert – dank der erwähnten musikalischen Referenzen an Vergangenheit und Gegenwart. Dabei gibt sich ihr elektronisch getunter Lollipop-Sound durchaus gefällig, wirkt neben all den kunstvoll vorgetragenen Balladen aufgedreht-quirlig und energiegeladen. Wenn sie das nächste Mal mehr Wert auf Eigenständigkeit legen und beim Songwriting die eigenen Akzente zielgerichteter setzen, sieht das gleich viel besser aus.

Trackliste

  1. 1. Oh Yeah, Alright
  2. 2. Heady Melody - Album Version
  3. 3. Emma Needs A Love Song
  4. 4. Blissfull Boy
  5. 5. Say It Loud
  6. 6. O-Hot Brain
  7. 7. Have You Ever Been Blue?
  8. 8. 10:00 Am
  9. 9. Love Again
  10. 10. Pretty-Pretty
  11. 11. The End Of Your Song

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