Während Outkasts Andre 3000 auf dem Parteitag der Republikaner in New York City auftreten möchte, lobte Def Jam-Boss Russell Simmons einen Gouverneur derselben Partei für ein verbessertes Rauschmittelgesetz.

St. Louis (stj) - Konservative Politiker mögen Hip Hop nicht und umgekehrt, lautet das Klischee. Dass die Welt aber nicht nur aus der Schwarz/Weiß-Malerei eines George W. Bush besteht, zeigt Def Jam-Boss Russell Simmons im Rahmen seines Hip Hop Summit Action Network (HSAN) in St. Louis. Simmons dankte Robert Ehrlich, dem republikanischen Gouverneur des Bundesstaats Maryland, und dessen Vize Michael Steele ausdrücklich für die Änderungen am Rauschmittelgesetz und die Mühen, die Chancen von Afroamerikanern auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. So will sich Maryland um vorbeugende Maßnahmen gegen Drogenmissbrauch und Alternativen zu Gefängnisstrafen für Abhängige kümmern.

Simmons äußerte sich gegenüber allhiphop.com zum überraschenden Bündnis mit den Republikanern. "Neben der Unterstützung unserer Wahlkampagne haben wir Ehrlich und Steele vor allem wegen deren Leistungen geehrt. Hip Hop gehört doch nicht den Demokraten. Sie diskutieren selten ernsthaft über Armut in Amerika. Zudem fand ich, dass John Kerrys letzte Rede auf dem Parteitag beleidigend gegenüber Millionen armer Amerikaner war."

Das HSAN tourt momentan durch die USA, um für die kommende Präsidentschaftswahl im November neue Wähler zu registrieren. Rap-Stars wie Nelly, Jadakiss oder D-12 diskutierten in St. Louis vor Ort mit den Besuchern der Aktion. 114.000 neue Wähler sollen sich den Organisatoren zu Folge in die Wahllisten eingetragen haben. Am 30. August wird das HSAN gegen das sogenannte Rockefeller Drug Law in New York protestieren. Nach diesem Gesetz werden Drogenabhängige zu vielen Jahren Gefängnis verurteilt und bekommen keine medizinische Hilfe. Zeitgleich will Outkasts Andre 3000 am 29. August auf dem Parteitag der Republikaner in New York City auftreten.

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