"Auf der Straße ist die Hölle los!" - REM genießen ihren Studioaufenthalt in Miami, mitten im größten Wahlkampfdrama der USA, Moby meckert aus New York.

Miami (laut) - Ausgerechnet REM. Die als politisch interessiert geltende Band um Frontmann Michael Stipe weilt zur Zeit im aktuellen Krisengebiet der USA: Miami, Florida. Dort, wo die Entscheidung um den zukünftigen Präsidenten Amerikas fallen muss, arbeiten REM am letzten Feinschliff für ihr Album und berichten auf ihrer Web-Page live von den dort herrschenden Zuständen und ihren neuesten Eindrücken.

"Auf der Straße ist die Hölle los! Demonstrationen gegen Bürgerrechtsverletzungen, Diskussionen über das Wahlsystem und Secret Service überall. Keiner weiß, wer gewinnen wird. Ich liebe das Chaos" freut sich Sänger Michael Stripe, der für sein soziales wie politisches Engagement bekannt ist und vor Jahren auch schon mal gegen das Flugzeug eines republikanischen Senators urinierte.

Ein wenig zur Ruhe gekommen fährt er fort: "Das wichtigste Ergebnis dieser Wahl wird nicht sein, wer uns die kommenden vier Jahre regieren wird, sondern welche Folgen diese Wahl für das Wahlsystem, die Demokratie und die Wähler haben wird. Denn niemand kann jetzt mehr sagen, dass seine Stimme nicht zählt."

"Es ist wie ein Hurrikane für ganz Amerika, und wir sind im Auge des Sturms", vergleicht Mike Mills das Wahldesaster mit den häufigen Wirbelstürmen in Florida. Dass diese momentane Pattsituation durchaus selbstverschuldet sei, meckert derweil Moby aus New York. Er sieht allein in der Kandidatur von dem grünen Kandidaten Ralph Nader den Grund für das mögliche Scheitern von Al Gore. Nader wurde von prominenten Musikern wie Pearl Jam und Ad Rock von den Beastie Boys unterstützt, der ihm mit "Countdown" sogar einen Song schrieb. Moby beschuldigt Nader, Al Gore demokratische Wählerstimmen gekostet zu haben, die ihm jetzt gegen Bush fehlen. Einmal in Rage gekommen, ist Moby nicht mehr zu stoppen und fordert die Künstler auf, sich doch umzubringen, wenn Bush Jr. Amerika in die Reagan-Bush-Ära zurück reformiert.

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laut.de-Porträt R.E.M.

Als R.E.M. am 5. April 1980 ihr erstes Konzert in der Kirche ihrer Heimatstadt, Athens/Georgia, geben, hört die Band noch auf den Namen Twisted Kites.

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