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Platz 47: Marillion - "Script For A Jester's Tear"

Eimerweise Spott haben Puristen über "die zweitbesten Genesis aller Zeiten" ausgegossen. Der Drummer ein Stümper, der Sänger eine Kopie von Peter Gabriel. Marillion ließen sich nicht beirren. Sie hielten für ihr Debüt gegen den Widerstand ihres Labels an Mick Pointer hinter dem Schlagzeug fest und wehrten sich auch nach Kräften dagegen, das Album von Martin Birch produzieren zu lassen. Der Mann, der bereits für Black Sabbath und Iron Maiden die Regler schob, erschien ihnen doch um Welten zu Hardrock-lastig.

Nick Tauber übernahm den Job und machte aus "Script For A Jester's Tear" zwar auch kein Meisterwerk der Drumkunst mehr, aber doch ein eigensinniges Stück Musik, an dem geschäftliche Einflussnahmeversuche von Labelseite spurlos abperlten. Die größte Faszination liegt ohnehin in Fishs Texten, die, verborgen unter mehreren Schichten und Doppeldeutigkeiten und verpackt in teils durchaus sperriges Vokabular, Themen wie den Nordirlandkonflikt, Depressionen oder die Spießigkeit englischer Gartenpartys abhandelt. Überhaupt, was wollt ihr? Genesis mit Peter Gabriel gibts nicht mehr, und "die zweitbesten Genesis aller Zeiten" immerhin noch ziemlich gut.

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