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Dezember 2016


Gegenwind für das rechte US-Hetzportal Breitbart News, Leitmedium der konservativen Alt-Right-Bewegung: Nachdem auf breitbart.com Werbeanzeigen für die Alben von Künstlern wie Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg aufgetaucht sind, rollte unter dem Hashtag #keingeldfuerrechts umgehend eine Social Media-Kampagne los, die sämtliche auf Breitbart vorgefundenen Konzerne mit der unliebsamen Werbe-Platzierung konfrontierte und einige zum sofortigen Handeln aufrief (u.a. auch O2).

Hintergrund: Breitbart ist - aus welchen Gründen auch immer - Teil einer Adserving-Kette, die auf vordefinierten Zielgruppen basiert und beispielsweise einer bestimmten Altersgruppe oder Nutzern mit bestimmten Interessen online zugespielt wird. Konzerne oder Unternehmen buchen dann lediglich Bannerplätze, die von einer Software automatisiert an etliche Internetseiten verteilt werden. Daher ist es schön zu sehen, wie schnell man derartige Missstände mittels Social Media-Kampagnen aufdecken kann.

Zuvor reagierte Breitbart bereits empfindlich auf die öffentliche Weigerung des Lebensmittelkonzerns Kellog Company, weiterhin Anzeigen auf dem Portal zu schalten. Die Entscheidung sei "ökonomische Zensur" und "unamerikanisch". Eine Kellog-Sprecherin hatte erklärt, man wolle keine Werbebanner auf Internetseiten vorfinden, deren Werte konträr zu den eigenen stünden. Im Zuge der Berichterstattung verkündeten auch ein US-Pharmakonzern, ein Brillenunternehmen und der Onlinewerbevermarkter App Nexus einen Werbestopp auf dem Portal.

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