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Foo Fighters: Immer mehr Konzerte

Nun darf man sich natürlich fragen, warum Chad Smith und Matt Cameron öffentlich von ihren Aussagen zurückrudern, wenn sich diese im Kern mit zahlreichen anderen (wenn auch teilweise anonymen) Aussagen decken. Tun sie das wirklich nur, weil es moralisch sicherlich fragwürdig ist, nur wenige Wochen nach einem unerwarteten Todesfall einen spekulativen Artikel zu lancieren, der eine sich in Trauer befindliche Gruppe von Menschen einem medialen Superspreading aussetzt? Der eigene investigative Ansatz verblendete dem Rolling Stone sogar dermaßen die Sicht, dass die Autoren neben den Foo Fighters auch die Familie von Hawkins um eine Stellungnahme baten, nur um im Artikel dann verwundert zu konstatieren, dass diese kein Interesse zeigten.

Smith und Cameron sind aus der Nummer trotzdem nicht raus, denn ihre zwei fast wortgleichen Insta-Posts erklären keineswegs, warum zwei gestandenen Interviewprofis solche Zitate heraus rutschen, wo sie doch ausschließlich die Person Hawkins und dessen Talente preisen wollten. Ob das sicherlich nicht erfreute Foo Fighters-Management ihrer Reue ein wenig Vorschub leistete, ist natürlich eine ebenso windige Spekulation. Verstehen könnte man es natürlich, denn wer in dieser Geschichte überhaupt nicht gut rüber kommt, ist vor allem Dave Grohl. Und wir alle wissen, dass er das überhaupt nicht mag. Zudem steht die Frage im Raum: Die Zitate mögen in einen anderen Kontext gestellt worden sein, aber sind sie deshalb weniger wahr?

Sicherlich wollte der Rolling Stone mit dieser Geschichte der erste sein. Dafür muss man sich nicht entschuldigen, das will Grohl in seinem Business ja auch. Der Artikel zählt beinahe genüsslich auf, wie schnell die Foo Fighters nach den Lockdowns wieder auf die Bühne wollten. Sie spielten als erste Band post-Covid im New Yorker Madison Square Garden, in Mexiko und Alaska. Während andere 90s-Bands wie Pearl Jam und Radiohead ihre Tourneen auf eine altersgerechte Zahl herunterdrehten, ging der Zeiger bei den Foos nur nach oben. Zwischen 2017 und 2021 spielten sie angeblich 200 Konzerte.

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1 Kommentar

  • Vor einem Jahr

    "Die Zitate mögen in einen anderen Kontext gestellt worden sein, aber sind sie deshalb weniger wahr?"

    Was ist das denn für ein Unsinnssatz. Kontext ist nunmal entscheidend für die inhaltliche Einordnung und das Verständnis, das ist keine Frage über wahr oder unwahr.