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Trio: R.I.P. Kralle Krawinkel

Ein letztes Wort zu Trio sei mir dennoch gestattet, denn immerhin war "Da Da Da" 1981 meine erste Single und die von einem Bekannten von MC auf MC kopierte "Live im Frühjahr 82" habe ich so oft gehört, dass mir die regulären Versionen des Trio-Debüts seither immer irgendwie seltsam vorkommen.

Wie dem auch sei, der Kunst- und Medientheoretiker Peter Weibel hat die Faszination um Trio einmal sehr schön zusammengefasst: "Jeder der 'Da Da Da' hört, wird verzaubert in ein Kind. In diesem Lied liegt eine gewisse Magie. Diese Onomatopoesie, also das was Kinder gerne nachmachen, etwa wenn sie zu einem Hund Wau-Wau sagen, das leistet auch dieses Lied. Es wiederholt die Kindersprache. Dadurch war klar zu erkennen: Rockmusik ist ein Vehikel, eine Legitimierung einer infantilen Regression. Trio hat das sehr kalkuliert gemacht, quasi mit einem wissenschaftlichen Hintergrund. Es hat in den 70er Jahren in der Psychoanalyse Bücher gegeben mit Titeln wie 'Ich bin ok, du bist ok'. Dass man das so in einem Lied hinbekommt, dafür benötigt man ein hohes sprachliches Talent."

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