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Rainbirds: Re-Release des Debütalbums

Vor mir liegt eine dreiteilige Deluxe Edition: Das remasterte Debütalbum ("Blueprint" + 12 Bonustracks), frühe Demos der Sängerin Katharina Franck (kein "Blueprint") und der Live-Auftritt der Band im Juni 1988 beim Internationalen Rockkonzert gegen Apartheid in Berlin-Weißensee ("Blueprint" + 6 Bonustracks). Das war einer von vielen Auftritten an vier Tagen, initiiert vom Zentralrat der FDJ und der Künstleragentur der DDR. James Brown, Fisher-Z und Marillion kamen auch, Kati Witt moderierte, das DDR-Radio übertrug in Stereo. Kurz: Ein Hipster-Event sondergleichen.

Vier Wochen später machte sogar Bruce Springsteen noch rüber, stand also vielleicht an derselben Stelle, von der aus Katharina Franck nun auf der Live-DVD fragt: "Wollt ihr wissen, wann ich diesen Song geschrieben habe?" Äh, im Moment nicht, außerdem ist man eh schon vollauf mit der Frage beschäftigt, ob Rodrigo Gonzalez' Frisur mit oder ohne Haarspray so geil stand. Hat der Kerl also tatsächlich was geschafft, was Bela und Farin nie mehr schaffen werden: Ein Konzert in der ehemaligen DDR zu spielen.

Noch vor den Ärzten und sicher ohne Gonzalez' Beteiligung wird 2014 ein neues Rainbirds-Album erscheinen. Element Of Crime-Sänger Sven Regener, auch einer, der damals dabei war, erinnerte sich am Freitag in der Süddeutschen Zeitung zufällig auch an die Gruppe: "Vor 1989 kamen im Schnitt 120 Zuschauer zu unseren Konzerten. Wir haben 70 Mark pro Auftritt und Kopf verdient. Essen und Bier war oft umsonst, kaufen mussten wir nur Zigaretten (...) Damals gab es die Rainbirds mit ihrem Hit 'Blueprint'. Die waren mega-groß, tourten gleich durch große Hallen mit doppelstöckigem Bus und Riesen-Catering. Alles, was wir erst heute haben, hatten die am ersten Tag. Da sagt man leicht: Wie geil ist das denn? Herrlich, Party!" Guter Mann, lesenswertes Interview, leider nicht online.

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