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Gewalt: "Es ist nicht alles eine Hölle"

Die Junge Welt wiederum wollte über Liebeslieder, die keiner kann und Alleinsein im Schmutz reden, und lud sich folgerichtig Gewalt-Romancier Patrick Wagner ein. Damit das Gespräch dann auch wirklich ohne Handbremse vonstatten geht, wurde der Musiker Kristof Schreuf gebeten, das Interview zu führen. Den Eindruck persönlicher Sympathie vermittelt das Gespräch nicht, zumal sich beide auch brav siezen. Ein sehr erhellendes Gespräch, in dem man erfuhr, warum Wagner mitunter Probleme hat, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und den Unterschied zwischen Gewalt und Surrogat. Besonders schön folgender Dialog:

Schreuf: Warum gewährten Sie dann wieder Interviews?

Wagner: Wir hatten keine Lust mehr, als 'Sonderlinge' betrachtet zu werden oder als 'schwierige' Band. Denn wir sind so nicht, wir sind kommunikativ. Zu unserer Musik gibt es auch etwas zu sagen, wenn sie schon aufgenommen wurde. Außerdem ist es interessant, von anderen zu erfahren, um was es bei Gewalt geht. So gesehen kann es sogar gut sein, sich unter Leute zu wagen. Es ist ja nicht alles eine Hölle.

Schreuf: Wenn ich Ihr Album höre, kriege ich aber genau diesen Eindruck.

Wagner: Ich nicht.

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