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Tokio Hotel: Nochmal durch den Monsun

Und was hätten wir Wessis nicht alles verpasst, wenn die Geschichte anders verlaufen wäre. Tokio Hotel etwa. Bill Kaulitz, der Brian Molko aus Magdeburg, im September 1989 sogar noch vor dem Fall der Mauer geboren, er überrollte mit zarten 15 Jahren unsere geeinte Republik mit dem Emo-Bulldozer "Durch Den Monsun". Wind der Veränderung, durch den Monsunwind; deutsche Welthits bereichern sich offenbar gerne am sexy Appeal der Luftzirkulation.

Seit Tokio Hotels Mega-Debüt (2/5, laut.de) sind weitere 15 Jahre vergangen, und ganz ohne das innerdeutsche Schicksalsdatum zu bemühen, dachten sich die Kaulitze und die zwei anderen, dass man den berühmten Rocksong doch ins TH-Sounddesign der Jetztzeit übertragen müsste. Das lenkt dann vielleicht auch davon ab, dass immer nur über die Liaison von Gitarrist Tom Kaulitz und diesem Ex-Model berichtet wird. Denn die Zahlen von Tokio Hotel sprechen nach wie vor für sich (auch wenn sie sich wohl hauptsächlich auf die Zeit vor 2010 beziehen): Mehr als zehn Millionen verkaufte Platten in 68 Ländern. Die neue "Monsun"-Version ist also selbstverständlich elektronisch, folgt dem Soundbild des letzten Albums "Dream Machine" (3/5, laut.de) und ist auch ganz interessant umgesetzt, wobei mir mit dem Abstand von 15 Jahren sogar das Original nicht mehr die Fußnägel hochrollt.

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