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Böhmermann vs. Luca-App

Parallel legte sich Böhmermann via Twitter mit der Luca App an. Zunächst checkte er zum Spaß von Potsdam aus in ein Modehaus in Niedersachsen ein. Dann rief er seine Follower erfolgreich dazu auf, sich nachts über einen abfotografierten QR-Code in den Zoo Osnabrück einzuloggen, um Schwachstellen der App aufzuzeigen. Die u.a. von Rapper Smudo öffentlich beworbene Luca-App will die offizielle Corona-Warn-App in der Kontaktnachverfolgung ergänzen, Gesundheitsämter unterstützen und somit Öffnungsschritte beschleunigen. Insgesamt zehn Bundesländer nutzen bereits die App und lizensierten sie für rund zehn Millionen Euro.

Luca-Geschäftsführer Patrick Hennig kommentierte mittlerweile Böhmermanns Aufruf. Er habe keinerlei Verständnis für derlei bewusste Falschangaben. "Die Pandemie ist etwas, wo man gemeinschaftlich daran arbeiten muss", wird Hennig zitiert. Man habe den Zoo informiert, den QR-Code auszutauschen. Kritiker der App monieren weiterhin, dass Luca im Gegensatz zur staatlichen App nicht komplett anonym nutzbar ist. Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg (Die Linke) nannte die App bereits vor Wochen "intransparent" und warnt davor, Gesundheitsämter mit endlosen digitalen Kontaktlisten noch stärker zu belasten als diese es ohnehin schon sind. Nachdem Domscheit-Berg den Rapper kürzlich persönlich anging und ihn als "Gallionsfigur" (sic!) kritisierte, warf Smudo den Fehdehandschuh galant ins Feld der Politikerin zurück.

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