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9. Jack Harlow - "First Class"

Producer*in: Jack Harlow, Angel López, Rogét Chahayed, Charlie Handsome & Jasper Harris
Sample: Fergie - "Glamorous"

Meine Damen und Herren, wir haben keine zehn mageren Songs zusammengekratzt und befinden uns schon im amtlichen "MID"-Territorium. Arg viel besser wirds leider nicht mehr. Besonders dieser Song: Ich habe wirklich lange versucht, mich dagegen zu wehren. Gegen Jack Harlow, generell. Der war einfach da, und es wurde behauptet: Ja, guck den an, der ist jetzt ein Star. Er wirkt wie Mac Miller, wenn der nach seinem ersten Album statt graduell ambitionierter einfach nur schamlos anbiedernder kommerziell geworden wäre.

... und dann dieser Song: Hey, ich hab' ein 2000er-Sample. Woo! Nummer eins. Es war der erste giga-erfolgreiche Sample-Hit, bei dem der Performer in meinen Augen gar keine Rolle gespielt hat. War wirklich irgendwer wegen Jack Harlow hier? Wegen seiner peinlichen Ananas-Sperma-Lines? Harlow suckt richtig hart auf diesem Track und operiert in dem Modus eines 2012-Rap-Features, das für acht Lines auf Strophe drei dazugekauft wurde und genau für 4,5 Prozent Reichweitengewinn des Songs verantwortlich zeichnet. Nur halt als ganzer Song.

Das schlimmste: Ich konnte mich am Ende doch nicht dagegen wehren. Ich gehe nicht so weit, "First Class" gut zu nennen, aus besagten Gründen. Aber dieses dumme Fergie-Sample macht dann doch einfach so viel Heavy Lifting, dass Jack Harlow es gar nicht mehr vergeigen kann. Nicht einmal Fergie, aber dieser verdammte Beat von Ron Fair und Will.i.Am klingt wirklich so luxeriös und sexy, dass es eigentlich egal ist, ob Fergie oder Harlow darauf ihr Ding machen. Es ist ein Selbstläufer, ein ultranerviger Selbstläufer, weil von Anfang an so offensichtlich war, dass er laufen wird.

Wertung: 3,5/5

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