Um einen abfälligen Kommentar des TV-Moderators zu kontern, geben die Folk-Metaller am 8. Mai ein Konzert. Männer müssen draußen bleiben.

Heidelberg (dani) - Stefan Raab ist schuld, dass Feuerschwanz jetzt auf K.I.Z. machen: klingt bekloppt, stimmt aber. Am 8. Mai 2026 planen die Folk-Metaller eine Show für ein ausschließlich weibliches Publikum. Die Idee dafür haben sie sich nicht etwa bei Niko, Maxim und Tarek K.I.Z. abgeschaut, die selbiges schon seit Jahren durchziehen. Nö, Feuerschwanz reagieren damit auf einen Kommentar Raabs im Vorfeld des ESC-Vorentscheids. Er sortierte die Band seinerzeit mit der Begründung aus, man müsse in Betracht ziehen, dass 60 Prozent der Abstimmenden Frauen seien. Gar nicht mal so dezenter Subtext: Metal is' nix für Mädchen.

Wohl, hatte Feuerschwanz-Violinistin Johanna schon damals widersprochen und direkt dazu aufgerufen, das den inzwischen doch reichlich abgehalfterten TV-Entertainer auch wissen zu lassen. Kürzlich setzten sie und ihre Band mit der Ankündigung der "Ladies Knight" in Heidelberg noch einen drauf:


"Raabs Spruch, dass Frauen keinen Metal mögen, hat zur Inspiration beigetragen", bestätigte sie nun. "Wir wissen, dass das nicht stimmt und wollen es durch 'Ladies Knight' beweisen." Das Geschlechterverhältnis bei Feuerschwanz-Gigs sei ausgewogen, das Feedback auf eine reine Frauen-Show ausgesprochen positiv. Entsprechend gut sei der Vorverkauf für die bisher als Einzel-Event geplante Sause in Heidelberg angelaufen. "Wir gehen davon aus, dass das Konzert voll wird. Viele Mädels haben uns geschrieben, dass sie das auch in ihrem Ort haben wollen. Wir wollen Safespace-Konzerte schaffen – dieses soll eben eines für unsere weiblichen Fans sein."

Ihre Bandkollegen wollen sich dafür angeblich extra schick aufrüschen: "Es ist ein Experiment für uns. Die Jungs stylen sich da speziell, es gibt eine besondere Perücke für den Hauptmann. Wir überlegen uns aktuell noch, wie das Programm genau aussehen wird. Wir sind da sehr kreativ im Brainstorming."

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11 Kommentare mit 19 Antworten

  • Vor 9 Tagen

    "Wir sind da sehr kreativ im Brainstorming."

    Brainstorming wird in der Tat häufig belächelt. Aber, wenn ich so daran zurück denke, was für tolle Ideen in diesem Prozess bereits entstanden sind und später nochmal ausgereift wurden - da kann ich nur sagen: völlig unterschätzt. Meines Erachtens ist Brainstorming immer noch absolut OP. Doch aufgepasst: das soll jetzt nicht heißen, dass die Dinge, die "Falsch" benannt werden zu Anfang, keine Berechtigung haben. Im Gegenteil. Ich finde, gerade die "falschen" Aspekte geben den "richtigen" Aspekten erst den Raum, den diese benötigen, um sich abzugrenzen. Letztendlich ist Brainstorming ja nur eine Abstraktion aller soziologischen Zusammenkünfte. Schon witzig, wie die Menschen sich selbst immer in die Bürokratie zurück projizieren, wenn gleich auf selbige immer ständig geschimpft wird.

  • Vor 9 Tagen

    Ich finds langsam ermüdend, unter wirklich jedem Artikel einen Irrsinnsvortrag gehalten zu bekommen, der den Artikel allenfalls noch zum Anlass nimmt.

    • Vor 9 Tagen

      To be fair - die meisten Nachrichtenartikel sind auch ziemliche banal bis langweilig. Bei den ernsthafteren (wie Todesmeldungen) hält unser Wiesel sich doch zurück, nicht?

  • Vor 9 Tagen

    Was das andere angeht; gratismutiger Kapitalismus. Aber wenns hilft...