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Steelfest-Statement

Offenbar reagierten in der Zwischenzeit noch mehr für 2022 bestätigte Bands auf die Vorwürfe. Denn anders als noch vor ein paar Tagen findet man auf der Festivalhomepage mittlerweile kein Lineup mehr. Der Veranstalter meldete sich derweil am 2. September via Facebook zu Wort. Er sieht in seiner Booking-Agenda "Diversity".

"Als wir Steelfest 2012 gestartet haben, wollten wir dem Metalfestivalpublikum mehr Auswahl und Diversity bieten. Ich wollte Bands holen, die ich selbst mag oder die mich interessieren, und gleichzeitig eine bedeutungsvolle Wahl in der damals stagnierenden finnischen Metal-Festivallandschaft bieten." Das sei in den vergangenen neun Jahren gut angenommen worden, allerdings erkenne er auch, dass seine Mischung für manche Künstleragenturen zu kontrovers sei. Für diese sei Black Metal schließlich bloß Geld.

Nazis seien gut für eine abwechslungsreiche Musiklandschaft, führt der Steelfest-Veranstalter sinngemäß weiter aus: "Ich verstehe sehr gut, dass einige der beim Steelfest Auftretenden Irritation, Ärger oder sogar puren Hass auslösen, indem sie ihre persönlichen Gedanken ausdrücken. Aber ich glaube nicht, dass es nachhaltige Festival- und musikalische Diversität nach sich ziehen würde, würden wir nur Bands buchen, die von bestimmten Gruppen abgenickt werden."

Während er an einer anderen Stelle seines ausufernden Statements betont, jegliche politische Bewegungen abzulehnen, und damit Trennung von Kunst und den persönlichen Ansichten ihrer Urheber impliziert, pocht er am Ende darauf, ebendiese aneckenden persönlichen Ansichten seien seien wichtig für ein vielfältiges Angebot. Würde man diese nicht zulassen, "lebten wir in einer Dystopie, in der der der alleinige Zweck von Kunst ist, geruchs- und geschmacklos und völlig ungefährlich zu sein."

Ich für meinen Teil kann jedenfalls sehr gut in einer Welt ohne Steelfest leben.

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