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Rock ist tot

Einer von Chris Holmes' LSD-Patienten haut auch prompt ein markiges Statement raus. Wirklich originell ist Gene Simmons' These zwar nicht mehr, aber zumindest ruft er diesmal nicht zum kollektiven Selbstmord oder Unterwürfigkeit auf, sondern klingt recht vernünftig:

"Deinen Job nicht zu kündigen, ist ein guter Ratschlag. Als ich angefangen habe, war ich kein unüberwindbarer Berg. Sobald du eine Plattenfirma an deiner Seite hattest, unterstützte und finanzierte sie dich. Es gab eine Industrie, die den nächsten Beatles und Stones half. Plattenfirmen gibt es immer noch und für Pop, Rap und Country gilt das weiterhin zu einem gewissen Grad. Aber für Performer, die auch Songwriter - also Schöpfer - für Rock, für Blues, für Soul sind, ist das gestorben. Rock ist endgültig tot."

"Es macht mich traurig, dass heute ein 15-Jähriger, der in der Garage seinen Amp aufdreht, nicht dieselbe Chancen bekommt, wie ich sie damals hatte. Und wer ist schuld daran? Interessen werden sich immer ändern - Musikgeschmack verändert sich mit jeder Generation. Dem die Schuld zuzuweisen, ist Schwachsinn. Der Tod des Rock war kein natürlicher. Er wurde ermordet. Und der wahre Schuldige ist der Nachbar dieses 15-Jährigen. Vielleicht sein bester Freund. Sie haben keine Ahnung, dass sie gerade ihre eigenen Möglichkeiten abtöten. Keiner bezahlt dich mehr fürs Songschreiben. Die Masse erkennt Filesharing und Downloading nicht als Straftat an, weil immer eine Kopie für dich übrig bleibt. Und das Problem ist nicht die Kopie. Es ist, dass jemand sie bekommt und nicht dafür bezahlt. Niemand bezahlt mehr für die 10.000 Stunden, die du damit verbracht hast, sie zu kreieren."

Das komplette Interview lest ihr auf esquire.com.

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