Das Improvisationstalent starb im Alter von 74 Jahren an Krebs.

Köln (jmb) - Damo Suzuki ist tot. Der ehemalige Can-Sänger starb am 9. Februar im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer langjährigen Darmkrebserkrankung. "Seine grenzenlose kreative Energie hat so viele Menschen auf der ganzen Welt berührt, nicht nur mit Can, sondern auch mit seiner alle Kontinente umspannenden Network-Tour. Damos freundliche Seele und sein freches Lächeln werden uns für immer fehlen", heißt es auf dem offiziellen Instagram-Account der Band.

Damo Suzuki wurde am 16. Januar 1950 im japanischen Kobe geboren. Mit Achtzehn wanderte er nach Europa aus und tourte als Straßenmusiker durch Schweden, Irland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland.

Holger Czukay und Jaki Liebezeit sprachen ihn 1970 nach einem Straßenauftritt in München an und luden ihn zu einem spontanen Gig mit ihrer Band Can ein. Aus der Jamsession entwickelte sich bald mehr: Suzuki wurde ein festes Mitglied und war unter anderem an der Produktion des einflussreichen Krautrock-Albums "Tago Mago" beteiligt. Als Meister der Improvisation war Suzuki vor allem für seinen experimentellen Kauderwelsch-Gesangsstil bekannt.

1973 verließ Suzuki Can. Nach einer längeren Pause meldete er sich in den Achtzigern zurück, kollaborierte unter anderem mit der Rockband Dunkelziffer und gründete das Musiker-Kollektiv "Damo Suzuki's Network". Die Dokumentation "Energy: A Documentary About Damo Suzuki" (2022) begleitete den Sänger bei seiner Welttour und beleuchtete seinen Kampf mit dem Krebs.

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